Der erste Frost – Eine Chance den eigenen Garten besser kennenzulernen (Das Mikroklima im eigenen Garten 1)

Zwei Katzen an ihrem FutterplatzMiau, miau, MIAU!!! Die deutliche Aufforderung, endlich die Futterschale aufzufüllen, bringt mich in die Küche. Der frühe Morgen ist wie jeden Morgen viel zu früh. Sollen doch die Katzen sich um diesen ollen Vogel und seinen frühen Wurm kümmern. Dann kann ich länger schlafen.

Vom Hof her glitzert mir der Raureif entgegen. Also doch! Die Wettervorhersage hat recht behalten mit den frostigen Temperaturen. Sofort bin ich deutlich wacher und überfliege in Gedanken die gartenkritischen Fragen. Die Tomaten zum Überwintern stehen auf der Wohnzimmerfensterbank. Der Lauch im Hochbeet hält den Frost locker aus. Den letzten Kübel Kartoffeln sollte ich endlich ernten. Nach der ersten Kanne Tee gehe ich mit dem Fotoapparat nach draußen. Vielleicht ist ja heute der Tag, an dem es die mit Raureif überzogenen Blütenstände zu sehen gibt. Statt Eisblüten finde ich von Eiskristallen überzogenes Herbstlaub auf der Wiese. Auch das ist ein besonderer Anblick und ich achte darauf einen Bogen um die schönsten Blätter zu laufen.

Außerdem fällt mir auf, dass nicht der ganze Garten im Raureif glitzert. Selbst auf der Fläche von 500 qm gibt es Temperaturunterschiede. Ob es im Gemüsebeet 18 °C sind und bei der Obstrabatte 19 °C, das ist im normalen Gartenalltag kaum wahrzunehmen. An Tagen wie heute, wenn es gerade kalt genug für den ersten Frost ist, lassen sich die Temperaturunterschiede jedoch gut erkennen. So ist auf einem der drei Hochbeete kein Frost. Gerade dieses Hochbeet bekommt erst am Nachmittag Sonne ab und ich hätte gedacht, dass es dort am kühlsten ist. Auch die Hecken sind ein leichter Frostschutz. Ich nutze den Morgen, um mir den Garten genau anzusehen und mir das Mikroklima der einzelnen Bereiche zu merken. Der erste Schneefall ist ein weiterer Tag, an dem sich die Besonderheiten des eigenen Gartens erkennen lassen. Wenn es regnet, ist es halt überall nass und niemand mag im Garten stehen und nachmessen, wo es am nassesten ist. Der erste Schnee zeichnet sehr sorgfältig an, wo es in meinem Garten feucht und wo es trocken ist. Zusammen mit dem Frost von heute habe ich dann schon zwei wichtige Eigenschaften entdeckt und kann beim Ziergarten genau wie beim Gemüseanbau die passenden Plätze auswählen.

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