Auf meinem Schreibtisch stapelt sich das Herbstlaub. Es dient als Vorlage für Aquarelle in Form, Größe und Farbe des Herbstlaubs. Ich bin überrascht, wie unterschiedlich sich die Blätter aus dem Wald verändern. Eichenblätter sind schon am nächsten Tag gleichmäßig dunkelbraun. Ganz gleich, wie farbig sie waren, als ich sie aufgesammelt oder gezielt gepflückt habe. Ahorn dagegen behält seine Farbe lange. Die Buche liegt zwischen diesen beiden. Ein paar Tage lang sind die Blätter noch leuchtend und bunt, aber dann übernimmt ein monotones braun. Je nach Baumsorte male ich daher nach dem Original oder nach den Fotos, die ich gleich nach dem Sammeln mache.
Mittlerweile ist es eine wimmelige Sammlung aus gepressten und gemalten Blättern geworden. An manchen Stellen muss ich selbst genau hinschauen, um die Originale der Bäume von meinen Interpretationen in Aquarell zu unterscheiden. Als Lesezeichen liegen sie dann allesamt zwischen den Buchblättern: Das gesammelte Herbstlaub und auch mein Laub aus Aquarell.
PS: Wer erkennt den alten Krimi, der sich zwischen die Blätter geschlichen hat?