Gut, ich gebe zu, es wird auch niemand so gepäppelt wie die Tomaten. Und natürlich werden andere Mittelmeerpflanzen wie Paprika (ursprünglich aus Südamerika) oder Auberginen (ursprünglich aus Asien) die Hitze auch genießen. Vielleicht sollte ich ein Experiment machen und irgendeine zufällig ausgewählte Pflanze genauso mit Wasser, Aufmerksamkeit und Dünger versorgen wie die Tomaten und schauen, was dann passiert.
In allen Jahren, in denen ich nun Tomaten anbaue, hatte ich noch nie so eine gute Ernte, wie in diesem Jahr. Sicher, ich habe dazu gelernt. Die Pflanzen bekommen nun jedes Jahr frische Erde, haben gute Standorte und die Sorten passen zu mir und meinem Garten. Dennoch, ganz egal, wie gut ich die Pflanzen versorge, in einem Regensommer wie 2017 ist jede reife Tomate ein Fest und dieses Jahr gibt es Tomaten im Überfluss. Plötzlich ist es auch egal, ob die Sorte 72 oder 78 Tage bis zur Reife braucht. Das macht für mich deutlich, dass stundenlanges Blättern der Sortenlisten nicht nötig ist. Für jeden, der Freude an vielen unterschiedlichen Sorten von winziggelb bis ochsenherzrot hat, gibt es Tomatenvielfalt ohne Ende. Ich bin immer wieder erstaunt und beeindruckt von den Bildern anderer Gärtner.
Im eigenen Garten beschränke ich mich mittlerweile auf maximal 5 Sorten. In diesem Jahr sind dies Rote Zora, Matina, Moemeymaker und Ruthje. Ein unbekannter Sämling, den ich als Geschenk aus Österreich bekommen habe, hat sich zu einer Kirschtomate entwickelt. Die großen Fleischtomaten fehlen bei mir völlig, weil sie zu lange bis zur Reife brauchen. Außerdem beschränkt sich der Ertrag oft auf einige wenige Früchte pro Pflanze. Auf die sehr kleinen Wildtomaten verzichte ich, weil sie zu mühsam zu ernten sind.
Wenn das trockene Wetter weiter anhält, wird es eine lange Ernte geben. So kann ich nach nicht einmal 5 Jahren die Pläne umsetzen, die ich bereits 2014 beschrieben habe. Manches Mal dauert es eine Weile, oder sogar einige Jahre, bis eine Idee Wirklichkeit wird, aber es lohnt sich es überhaupt zu versuchen!
- Ruthje
- Matina
- Unbekannte Kirschtomate
- Rote Zora
Lieber Jürgen, wieder mal ein sehr schöner Beitrag, danke!
Eine meiner besten Tomaten dieses Jahr ist definitiv die Gold Rush Currant… eine „Wild“-Cocktail-Tomate, die man nicht ausgeizt und die in meinem Hochbeet inzwischen ca. 2 auf 2 Meter groß bzw. riesig ist und sehr große, runde gelb-orange Früchte trägt. Echt fantastisch! Die gleiche Sorte habe ich im Topf und da sind die Früchte nur ca. 1 cm groß und die Pflanze kümmert so ein bisschen vor sich hin… Am Freitag habe ich meine Monstertomate (wie ich sie nur noch nenne ;-) ) beerntet und habe fast 3 kg Tomaten ernten können.. hat eine spitzen Tomatensauce und sehr lecker Tomaten-Brotsalat gegeben. :-) Viel Spaß noch weiterhin im Garten und hoffen wir, dass die ersehnte Abkühlung und der Regen bald kommt. Der Garten und auch wir können es gut gebrauchen! LG, Sabine
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Guten Morgen Sabine
Danke für Deine nette Rückmeldung. Deine wilde Cocktailtomate ist ja wirklich ein Monster. Und auch noch im Hochbeet. Musst Du schon eine Leiter anstellen zum Ernten? Die Erfahrung mit Töpfen/Kübeln habe ich auch gemacht. Man muss sehr darauf achten zu gießen und zu düngen und trotzdem ist wohl einfach zu wenig Erde. Gleichzeitig bin ich im Herbst immer wieder überrascht, wie klein die Wurzeln der Tomatenpflanzen sind. So ein bisschen Wurzeln und solch eine reiche Ernte. Es ist echt beeindruckend, wie die Pflanze das schafft.
Einen Tag hat es hier inzwischen geregnet und der angekündigte „Temperatursturz“ auf 25 Grad wird auch schon wieder relativiert. Hoffentlich kommt bald der Regen!
Viele Grüße, Jürgen
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