Inzwischen gibt es die erste Ernte zu bewundern! Ich hatte die Tomaten in diesem Jahr früher gesät als im letzten Jahr, aber es hat nicht dafür ausgereicht spürbar früher ernten zu können. Meine erste eigene „Bauernregel“ aus dem letzten Jahr trifft also wieder zu: Die Tomaten sind erst dann reif, wenn die Mauersegler wieder in den Süden ziehen.
Ich habe den Eindruck, dass der Gartenkalk das richtige Mittel gegen die Blütenendfäule war. Die Blätter sind wieder dunkelgrüner und neue Fruchtansätze der roten Zora sehen gesund aus. Matina hat sich insgesamt bisher als pflegeleichter und problemloser gezeigt. Auch wenn die rote Zora mit ihren länglichen, leicht pinken und recht süßlichen Früchten meine aktuelle Lieblingssorte ist, so werde ich doch überlegen, im nächsten Jahr mehr auf Matina zu setzen. Das hätte auch den Vorteil, dass ich keine 2,50 Meter hohen Spiral-Stangen mehr brauche.
In den letzten beiden Jahren habe ich vor lauter Begeisterung über die erste Ernte dann regelmäßig den Punkt verpasst, an dem die Tomaten „verwildern“. Die Pflanzen sind nun voll mit grünen und halbreifen Früchten und dabei quasi blick-dicht vor Blättern. Da passiert es mir immer wieder, dass ich Seitentriebe, die sich von tief unten durch das Dickicht schummeln übersehe. Oder ich lasse in der Hoffnung auf eine reichere Ernte auch noch den dritten Haupttrieb gewähren, der sich dann eine Woche später, von mir zu lange unbemerkt, quer durch die Nachbarpflanze hangelt. In diesem Jahr passe ich besser auf und lichte immer wieder aus.
Die eigenen Tomaten sind immer noch etwas Besonderes und dennoch habe ich inzwischen eine gewisse Routine entwickelt. Es ist nicht mehr alles soo ungewiss und spannend, dass ich die kleinste Änderung notiere. Zusätzlich machen sich die Erfahrungen der letzten Jahre bemerkbar: Ich kann besser einschätzen, was mich erwartet oder wann ich welche Arbeit einplanen muss.