Vor lauter Sorge und Begeisterung für die Tomaten, ist mir fast entgangen, wie wunderbar sich die schwarzen Johannisbeeren entwickeln. Da päppele ich die Tomaten ohne Ende und das was von alleine und viel erfolgreicher wächst sind die Johannisbeeren! Ist es nicht viel zu oft so, dass diejenigen, die einfach still und leise, das tun, was sie sollen kaum bemerkt werden, während diejenigen, die ständig quengeln zusätzlich zur Unterstützung auch noch das Lob einkassieren? Na dann wird es Zeit diesen Kreislauf einmal zu durchbrechen und die Anerkennung und Wertschätzung den Johannisbeeren zukommen zu lassen!
Zusammen mit den ersten Tomaten sind also auch die Johannisbeeren reif. Eigentlich sind die Johannisbeeren sogar früher reif, aber durch die Sorge um die Tomaten-Diven habe ich es versäumt, die Johannisbeeren rechtzeitig zu ernten. Zum Glück nehmen sie es mir nicht übel, dass ich sie noch ein paar Tage hängen gelassen habe.
Ein wenig muss ich Ernte wohl mit den Amseln teilen, aber es bleibt genug für mich übrig. Nach anfänglichen Versuchen mit roten Johannisbeeren habe ich nun ganz auf schwarze umgestellt. Ich hatte einfach keine Verwendung für rote Johannisbeeren und daher nutze ich die gesamte Obst-Rabatte für schwarze Johannisbeeren. Auch bei den Sorten habe ich mich mittlerweile fast auf Silvergieteres Schwarze und Dr. Bauers Ometa beschränkt. Von den „Ben“-Sorten war ich echt enttäuscht. Als Ergänzung habe ich noch Hedda und Öjebyn. Von der Erntezeit her, ist nun Ometa mit Mitte Juli die früheste. Alle anderen sind laut Beschreibung eher Ende Juli bis August. Darauf hatte ich anfangs zu wenig geachtet. Es ist einfach unpraktisch, wenn ich als Hobby-Gärtner zu zwei Zeitpunkten Johannisbeeren ernten muss. Wenn man also mehrere Sorten pflanzen möchte, ist neben den Eigenschaften der Früchte auch der Erntezeitpunkt wichtig.
Die Hälfte meiner 8 Büsche ist nun im dritten Jahr, wobei die dreijährigen deutlich mehr Früchte liefern. Ich pflücke und pflücke und es hört gar nicht auf. Ich verteile das Pflücken schließlich auf 2 Tage, da ich jeweils nur abends nach dem Büro dazu komme. Als ich alle 8 Büsche durchgepflückt habe, kommen über 3 Kilogramm sortierte und gewaschene Früchte zusammen. Ich hatte bisher Berichte im Internet zu Ernte-Mengen von über 1 Kg pro Busch für reines Gärtnerlatein gehalten, aber mittlerweile beginne ich es zu glauben – wollte ich sagen – aber ich muss es gar nicht glauben, ich schaue einfach auf die Waage.
Im nächsten Jahr werde ich mich zum ersten Mal an das Auslichten der Büsche wagen müssen. Bisher habe ich mich davor gedrückt die abgeernteten Triebe nach der Ernte gleich herauszuschneiden. So wird es überall beschrieben, aber dann wäre von meinen Büschen nichts übrig geblieben. Inzwischen kann ich so langsam die Unterschiede zwischen den einzelnen Trieben erkennen und habe die Hoffnung im nächsten Jahr die richtigen zu entfernen.