Das Wesentliche meines Nutzgartens habe ich schon beschrieben. Einige Tage später wurde mir klar, dass in dem Artikel die Hälfte des Gartens fehlt und dass ja diese Pflanze und jene Ecke auch noch ganz wichtig sind. Das Nachdenken über die Themen „Wesentliches“ und „Konzentration“ macht mir an dieser Stelle also erst einmal deutlich wie groß die Vielfalt selbst in meinem kleinen Garten bereits ist. Hier kommt daher nun der Nachtrag für den Rest des Gartens.
Außerdem werde ich das Thema „Wesentliches“ noch einmal ganz neu bearbeiten und dann in den Bereich „Geschichten“ stellen.
Kräutergarten
Der Kräutergarten ist in meinem Garten kein abgegrenzter Bereich. Für mich ist dies eher ein Sammelbegriff für alle im Garten verteilten Küchenkräuter, Wildkräuter und Heilpflanzen. Ich habe es verschiedentlich mit räumlichen oder gedanklichen Zusammenfassungen versucht, aber jedes Mal gab es irgendeine Ausnahme, die nicht ins Schema passte. Ist Salbei nun eine Heilpflanze oder doch ein Küchenkraut? Zähle ich Giersch zu den Salaten oder ist und bleibt er ein bösartiges Unkraut? Gilt Echinacea als Heilpflanze auch wenn ich den Press-Saft nicht selbst herstelle und die Pflanze im Staudenbeet steht? Ist Holunder ein Obst oder eine Heilpflanze? (mal ganz abgesehen davon, dass sich ein Holunder schlecht umtopfen oder bei der Neugestaltung der Beete verschieben lässt)
Wie es auch wende oder drehe, es kommt eine ganze Reihe von Pflanzen zusammen. Da sie längst nicht so pflegebedürftig wie Tomaten oder (meist) weniger raumgreifend als Zucchini sind, ist es auch kein Problem eine reichliche Auswahl an „Kräutern“ zu haben:
- Salbei: Als Tee oder einfach weil die Pflanze toll aussieht
- Rosmarin: Ein tolles Gewürz
- Thymian: Ein gerne genutztes Gewürz und mein liebster Winter- und Husten-Tee
- Giersch: Regelmäßig einer der ersten Salate im Jahr
- Löwenzahn & Kapuzinerkresse: Eine gute Ergänzung in Blatt-Salaten
- Ringelblume & Johanniskraut: Bisher nur zur Zierde, aber beides wichtige Heilpflanzen
- Pfefferminz: Für Tee, Salate und in Erdbeer-Marmelade J
- Lavendel: Einfach weil er schön ist
Staudenbeet & Ziergarten
Das Staudenbeet ist die wahre Königsdisziplin des Gärtnerns! Ich versuche mich nun seit 5 Jahre daran und entdecke jedes Jahr völlig neue Herausforderungen. In diesem Jahr wurde mir klar, dass es nicht nur darum geht die Höhe der Pflanzen zu bedenken und was wann blüht, sondern auch wer wen verdrängt. Wenn ich in zwei Jahren nicht ausschließlich Echinacea und Mohn im Staudenbeet haben will, werde ich dort immer wieder umbauen und ergänzen aber auch deutlich begrenzen müssen. So schön und beeindruckend Echinacea auch ist, sie hat die Trollblume und den Rittersporn fast völlig überwuchert. Ein gelungenes Staudenbeet ist somit zugleich auch eine der künstlichsten Flächen des naturnahen Gartens. Natur und Garten sind durchaus zwei verschiedene Dinge. Ich versuche so wenig wie möglich einzugreifen und den Waldmeister oder die Glockenblume dort wachsen zu lassen, wo sie sich wohl fühlen, aber so wie ich regelmäßig den Rasen mähe, muss ich auch im Staudenbeet eingreifen und die eine Pflanze zügeln und die andere besonders unterstützen.
Wesentliches in meinem Staudenbeet:
- Trollblume & Rittersporn: Klassiker des späten Frühjahres
- Islandmohn: Freundlicher Dauerblüher mit Tendenz zur Ausbreitung
- Pfingstrose & Hortensie: Der Inbegriff von „Landgarten“
- Phlox & Bartnelke: Erfrischend altmodische Pflanzen, die ich erst in den letzten Jahren kennengelernt habe
- Echinacea
- Helenium: Der Start des Spätsommers
- Aster & Dahlie: Die Stars des Herbstes
- Storchenschnabel: In verschiedensten Versionen als wuchernder Bodendecker
- Küchenschelle: Der Auftakt des Gartenjahres