Mittlerweile ist es still geworden in den Gärten um mich herum. Die Bauarbeiter, die das neue Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegen, übertönen die letzten Rasenmäher. Das ist für mich der Moment, die Heckenschere und die große Leiter aus dem Keller zu holen.
Die Zweige der Hainbuchenhecke haben kaum noch Blätter. Was ich an Laub noch nicht für den Komposthaufen gesammelt habe, darf unter der Hecke liegen bleiben und frischen Humus bilden. Jetzt ist die Struktur der Hecke gut sichtbar. Ich brauche keine Schnur spannen, um eine gerade Oberkante zu schneiden. Der Neuaustrieb dieses Jahres steht gut erkennbar über dem Rest der Hecke. Das Schneiden ist schnell erledigt und der Grünschnitt der gesamten Hecke passt auf zwei Schubkarren. Bei mir wandert der Grünschnitt gleich in eines der neu aufgestellten Hochbeete. Wie viel einfacher und müheloser ist das, als der Heckenschnitt im Sommer, wenn ich hinterher noch zur Kompostanlage fahren muss, weil ich bergeweise Blätter und Zweige bewältigen muss.
Der zweite Grund für den Schnitt im Spätherbst sind die Vögel, die in der Hecke brüten. In den letzten Jahren fangen sie sehr früh mit dem Nestbau an und sind im Juni noch nicht eindeutig mit der zweiten Brut fertig. Oft entdecke ich die Nester wirklich erst jetzt beim Schneiden. Wenn ich also nicht im August in der Hochsommerhitze schneiden will, bleibt fast nur der Spätherbst als Termin übrig.
