1. Johannisbeeren müssen tatsächlich zurückgeschnitten werden.
2. Der Rückschnitt ist überraschend einfach.
Zwei Regeln, an die ich mich mittlerweile gewöhnt habe. Beim ersten Rückschnitt war ich sehr unsicher, ob ich damit mehr ruiniere, als ich Gutes tue. Doch so lange man nicht alle Triebe entfernt, kann man es nicht völlig falsch machen. Mittlerweile habe ich die Büsche mehrfach geschnitten und traue mir und den Büschen zu, dass es funktioniert.

In diesem Jahr hängen die Büsche übervoll mit Beeren. Sicher ist das auch eine Frage des Wetters, aber immer im zweiten Jahr nach dem Rückschnitt tragen die Büsche besonders reichlich. Vielleicht schneide ich doch zu beherzt – oder es ist ganz normal, dass der Busch eine Saison braucht, um wieder die volle Kraft zu entfalten.

Die Büsche hängen so voll, dass ich die Zweige abstützen musste. Die Spiralstangen der Tomaten sind dafür recht gut geeignet. Je einen Zweig habe ich in die Spiralstange geflochten und einen oder zwei weitere, dann an den ersten gebunden. Auf diese Weise reichen zwei Spiralstangen pro Busch aus.

In den letzten Tagen habe ich Busch für Busch abgeerntet. Obwohl die Büsche so voll hingen, habe ich an keinem meiner zehn Büsche mehr als ein Kilogramm geerntet. In Gartenforen oder auch auf den Seiten der Baumschulen wird von fünf bis acht Kilogramm pro Busch berichtet. Also das müssen Monsterbüsche sein. Selbst wenn ich alle geernteten Beeren an nur einem Busch aufhängen wollte, wie Kugeln am Christbaum, nach zwei Kilogramm wäre einfach gar kein Platz mehr. Fünf bis acht Kilogramm sind also entweder reine Fantasie oder sie beziehen sich auf die gesamte Lebensdauer des Busches.