Tschernij Prinz – Eine braunrote Fleischtomate aus Irkutsk

Der Name klingt russisch und die Tomate ist es auch. Da ist kein „möglicherweise von Siedlern nach DaUndDort gebracht“. Kein „wahrscheinlich französischer Ursprung“. Das gefällt mir. Auch die Farbe ist einmal etwas anderes als das Rosé, Rosa oder Pink der anderen Fleischtomaten unter meinen diesjährigen Sommergästen: Granatrot bis braunrot. Ich bin gespannt, wie das im echten Leben aussieht.

Als ich von der Herkunft aus Sibirien lese, bin ich ersteinmal überrascht. Bei dem Stichwort Sibirien denke ich an baumlose Landschaften und endlose Winter weit im Norden Russlands. Aber Sibirien ist viel mehr als den menschenleeren Norden. Im Gegensatz zu den Begriffen Tundra und Taiga, die eine bestimmte Art Landschaft beschreiben, ist Sibirien eine rein geographische Angabe. So wie der Begriff rechts-rheinisch zwar Karlsruhe, Wiesbaden und Düsseldorf von Köln, Bonn und Kaiserslautern unterscheidet, aber nichts dazu sagt, wer dort wohnt und wie das Wetter ist. Sibirien umfasst diejenige Fläche Russlands, die östlich des Uralgebirges ist. Dabei reicht Sibirien von der Mongolei im Süden bis zum Polarmeer im Norden und bis an den Pazifischen Ozean. Etwa Dreiviertel der Fläche Russlands werden als Sibirien bezeichnet.

Für die Fleischtomate Tschernij Prinz wird die Stadt Irkutsk als Herkunft angegeben. Irkutsk liegt im Süden Sibiriens und auf dem gleichen Breitengrad wie Berlin. Die Sommer beider Städte sind bezüglich Temperatur und Regen sehr ähnlich. Von Oktober bis April ist es allerdings in Irkutsk deutlich kälter als in Berlin.

Aussehen der Früchte:
Granatrot bis braunrot. Flachrund. Leicht gerippt mit dünner Schale.
Rotbraunes Fruchtfleisch.

Größe und Wuchs der Pflanze:
Meist nur 1,80 Meter hoch. Dafür viele und kräftige Seitentriebe. Braucht eine stabile Stütze oder konsequentes Ausgeizen.

Ertrag & Reifezeit:
200 bis 300 Gramm schwere Früchte. Ertragreich.
Bei der Reifezeit herrscht Uneinigkeit. Tschernij Prinz wird sowohl als frühe, aber auch als späte Sorte beschrieben. Die Angabe der Reifezeit mit 70 bis 80 Tagen deutet eher auf spät hin.

Besonderheiten:
Charakteristischer Grünkragen. Die Ausbildung von Grünkragen wird ganz allgemein durch hohe Wärme und zu viel Feuchtigkeit / Gießen begünstigt. Die Sommer in Irkutsk sind wärmer als hier. Ich bin gespannt, wie die Tomaten sich hier entwickeln.

Alle Beiträge zur Vorstellungsrunde der Fleischtomaten:
1. Madame Marmande – Eine Fleischtomate stellt sich vor
2. Rose de Berne – Fleischtomate oder roséfarbene Hochstaplerin?
3. Ochsenherztomate – Nur echt, wenn sie herzförmig ist
4. Brandywine – Eine rote oder pinke Fleischtomate mit nebulöser Herkunft
5. Tschernij Prinz – Eine braunrote Fleischtomate aus Irkutsk




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