Heilpflanzenwissen: Im März ist Erntezeit für Scharbockskraut

In meinem Garten bilden sich gerade viele Polster von Scharbockskraut. Ich orientiere mich auf an den Duftveilchen, die jetzt die ganze Wiese bevölkern. Sobald sie in voller Blüte stehen, ist es eine gute Zeit Scharbockskraut (Ficaria verna / Ranunculus ficaria) zu ernten. Je nach Lage des eigenen Gartens mag es noch früher oder etwas später sprießen. Abgesehen von der Vogelmiere, die in diesem Jahr einer Invasion gleichkommt, gibt es noch nicht viel, das als Salat geeignet ist. Der Sauerampfer sprießt schon. Etwas Portulak, der sich wohl selbst ausgesät und den Winter überstanden hat. Das wars’s. Da kommt das Scharbockskraut gerade recht.

Scharbockskraut ist allerdings ein Hahnenfußgewächs. Dabei ist meine erste Assoziation „giftig“. Ich weiß nicht, ob das auf alle Hahnenfußgewächse zutrifft, aber viel Hahnenfüße enthalten Giftstoffe. Der Blaue Eisenhut ist ein gutes Beispiel dafür und selbst die freundliche und harmlos wirkende Butterblume (Scharfer Hahnenfuß) ist giftig.

Das Scharbockskraut ist irgendwie so halbgiftig. Einerseits war es für Seefahrer lange eine wichtige Vitamin C-Quelle. Andererseits wird es als „in allen Teilen giftig“ beschrieben. Die Lösung für diesen Widerspruch liegt im Erntezeitpunkt. Bei vielen Pflanzen ändert sich der Gehalt der Inhaltsstoffe im Laufe des Jahres. Bei den Heilkräutern wird für die Ernte der Zeitpunkt mit dem höchsten Gehalt an Wirkstoff gewählt. Beim Scharbockskraut ist es das Gegenteil: Je niedriger der Gehalt an Wirkstoff, desto besser. Der Zeitpunkt für die Ernte ist daher VOR der Blüte. Eine andere Möglichkeit ist es das Kraut zu trocknen. Auch dabei geht die Giftigkeit verloren. Also jetzt gleich den frischen Salat ernten und zusätzlich vielleicht etwas davon als Gewürz für Kräuterquark trocknen.

In zwei Wochen wird das Scharbockskraut dann blühen. Diese wechselt dann die Farbe von Duftveilchenblau zu Scharbockskrautgelb.

Ein Gedanke zu “Heilpflanzenwissen: Im März ist Erntezeit für Scharbockskraut

  1. Ich mag den Geschmack des Scharbockskrauts gerne. Ein klein wenig erinnert er mich an den der Kapuzinerkresse.
    Aber bei uns fängt es gerade erst an, aus dem Boden zu schauen, mit der Ernte muss ich noch etwas warten.
    LG Steffy

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