Noch immer ist das, was in anderen Jahren ein wuchernder Wiesenkrautrasen war eine weitgehend braune und betonharte Fläche. Und doch beginnt es nach nur zwei Regentagen in den letzten zwei Wochen wieder zu Grünen. Als erstes kehren Pflanzen zurück, die sonst eher sonst eher zum Unkraut zählen: Wegwarte (Cichorium intybus) und Herbslöwenzahn (Scorzoneroides autumnalis). Als ich die lateinischen Namen nachschlage, wird mir klar, dass beide zur gleichen Pflanzenfamilie gehören (Cichorioideae), da überrascht es nicht, dass sie die Trockenheit ähnlich überstehen. Vielleicht kommen sie aber auch mit ihren Pfahlwurzeln gut an die letzte, tiefe Feuchtigkeit heran und es ist ganz egal, ob sie verwandt sind oder nicht.
Auch die Schafgarbe beginnt sich zu erholen. Für mich ist sie ganz eindeutig eine Heilpflanze, aber auch zu ihr habe ich schon Artikel à la „Unkraut aus dem Rasen entfernen“ gelesen. Während die Grasflächen noch braun und leblos sind, bildet die Schafgarbe bereits wieder grüne Polster. Ich bin froh, dass ich sie nicht vertrieben habe.
Trockenkünstler wie die Rosen oder der Lavendel haben die Zeit der Sommerdürre wie erwartet gut überstanden. Aber es gibt auch Überraschungen. Die bereits erwähne wild ausgesäte Tomate am Rand der Terrasse ist eine davon. Eine andere ist die kleine Trennmauer zwischen Wiese und Obstbäumen. Sie hat sich als Schutzort für allerlei Pflanzen erwiesen.
Es wird weder der letzte zu trockene (2018) noch der letzte zu nasse (2017) Sommer gewesen sein. Ich überlege daher, wie ich mich auf solches Wetter besser vorbereiten kann. Eine weitere Regenwassertonne ist schon eingeplant. Vielleicht lassen sich Schneckenringe dazu nutzen, das Gießwasser gezielter an den Gemüsepflanzen zu halten. Bis zum Frühjahr ist noch genug Zeit, mir weitere Dinge auszudenken. Im März stehe ich dann mit Sonnenhut und Gummistiefeln parat und bin hoffentlich gut vorbereitet.