Tomaten 2019: Im August bereits die Aussaat vorbereiten

Vor etwa ziemlich genau einem Jahr hatte ich in der Gartensendung Querbeet den Tipp entdeckt, Tomatensamen auf Servietten oder Zewa-Tüchern eintrocknen zu lassen und auf diese Weise eigene Saatgutescheiben herzustellen. Ich hatte die Tomatensamen dann aber nicht auf einem Zewa-Tuch eintrocknen lassen, sondern stattdessen einen völlig vertrockneten Blumentopf genommen und eine der letzten Tomaten dort hinein zerquetscht. Leider weiß ich nicht mehr welche Sorte es genau war. Eine Kirsch- oder Cocktail-Tomate. Irgendetwas Kleines halt. Es ging mir zu dem Zeitpunkt hauptsächlich um das Experiment an sich. Der Topf stand dann den ganzen Winter auf der Fensterbank herum und es passierte nichts. Als ich im Frühjahr vorsichtig begann den Topf zu wässern, sprossen plötzlich die Tomaten-Sämlinge.

Jetzt ist es höchste Zeit, das Experiment vom letzten Jahr auf ernsthaftere Weise zu wiederholen. Bei dem trockenen Wetter der letzten Wochen, ist es ein Leichtes eingetrocknete Erde zu finden, die ich auf vier große Blumentöpfe verteile. Als oberste Schichte streue ich ebenfalls eingetrocknete Aussaaterde in die Töpfe. Damit ich im nächsten Jahr weiß, was in welchem Topf wächst, bringe ich als erstes ein Schild an und hole dann für jeden Topf eine Tomate aus dem Garten. Ich habe mich bisher wenig damit beschäftigt Saatgut selbst zu gewinnen. Ich meine gelesen zu haben, dass dafür eine der ersten und kräftigsten Früchte verwendet werden soll. Dies habe ich verpasst, aber ich werde es trotzdem ausprobieren. In diesem Jahr sind in meinem Garten fast alle Früchte recht klein. Bei den Äpfeln ist es sehr auffällig, aber auch die Tomatensorte Matina ist kleiner als sonst. Ich vermute, dass es am wenigen Regen liegt. Die Pflanzen hatten zu wenig Wasser. Ich bin gespannt, ob sich dies auf die Früchte im nächsten Jahr auswirkt.


Für mich ist dies bisher ein Experiment. Mir geht es darum, ob es auf diese einfache Weise überhaupt funktioniert. Außerdem erspare ich mir Arbeit im nächsten Frühjahr, wenn es gelingt die Tomaten bereits jetzt auszusäen und im März dann das Keimen anzustoßen. Wenn die Saatgutgewinnnung systematisch erfolgt, ist die Auswahl der Früchte ein wichtiges Kriterium. Auf diese Weise wird über viele Jahre hinweg eine Pflanze an einen bestimmten Standort angepasst. Mir ist schon lange klar, was der Unterschied zwischen samenfesten (lässt sich vermehren) und F1 (muss jedes Jahr neu gekauft werden) Sorten ist. Doch was dieses ganze Thema der Saatgutgewinnung auch an politischen und wirtschaftlichen Aspekten enthält, ist mir erst durch die Artikel in den jährlichen Broschüren von dreschflegel bewusst geworden. Für mich als Hobbygärtner ist es kein Problem jedes Frühjahr neues Saatgut zu kaufen. Das mache ich mit den Sommerblumen ganz selbstverständlich, da fallen die zwei, drei Päckchen Tomaten nicht weiter ins Gewicht. Das werde ich nun ändern. Saatgut kaufe ich nur noch bei dreschflegel und bingenheimer. Nach den Tomaten werde ich damit beginnen auch bei Zinnien, Cosmea und Stockrose das Saatgut für den nächsten Sommer selbst zu sammeln. Ja, das sind kleine Schrittchen, aber es sind genau die Schrittchen, die ich selbst tun kann ohne auf die große Wende in der Politik zu warten und meine Zeit mit Schimpfen und Ärgern zu verplempern.

2 Gedanken zu “Tomaten 2019: Im August bereits die Aussaat vorbereiten

  1. Hoi Uhle
    Das mache ich jedes Jahr so ähnlich.
    Ich nehme ein Haushaltspapier und streiche die Samen drauf, Beschriften nicht vergessen.
    Dann stecke ich alle Samen in einen Briefumschlag und diesen in den Gefrierer.
    Im Frühling muss ich nur die Papierchen in die Töpfe verteilen und mit etwas Erde beschweren, giessen – Fertig :-)
    Hebs guet. Grüess Pascale

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    • Hallo Pascale
      Die selbstgemachten Saatpapiere kommen sogar in den Gefrierer? Das hätte ich mich nicht getraut! Aber jetzt wo Du es schreibst, wird mir klar, dass draußen im Garten ja auch irgendwann Frost ist und trotzdem im nächsten Jahr wieder Tomaten wild auskeimen. Danke für den Tipp!
      Viele Grüße, Jürgen

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