Während die Tomatenpflanzen auf dem Balkon auf verlässliche Temperaturen warten, breitet sich in den Tomatenkübeln der Wildwuchs aus. Manches empfinde ich als Unkraut, aber für die Melde bin ich dankbar. Ich hatte sehr gehofft, dass sie sich wieder ausbreitet. Die Aussaatversuche mit Roter Gartenmelde scheitern seit Jahren. Dafür sät sich die Unkraut-Melde jedes Jahr selbst aus. Noch sind die Tomaten so klein, dass ich sie zwischen der Melde suchen muss.

Melde als Salat
Um Wildkräuter als Salat zu verwenden, braucht man verlässliche Mengen davon. Außerdem sollte der Geschmack eher eine Freude als eine Plage sein. In meinem Garten wachsen: Vogelmiere, Sauerampfer, Giersch, Brennnessel, Spitzwegerich, Melde. Aus dieser Riege der Wildkräuter ist Melde am besten als Salat geeignet. Sie schmeckt besser als Giersch, lässt sich leicht in größeren Mengen als Vogelmiere pflücken und hat eine längere Erntezeit als Sauerampfer.

Melde als Mulch für die Tomaten
Tomatenkübel, in denen sich keine Melde ausbreitet, mulche ich mit Grasschnitt. Das hat allerdings den Nachteil, dass die Erde unter der Mulchschicht gelegentlich doch austrocknet und ich es nicht sofort bemerke, weil der Mulch eben auch eine Sichtbarriere ist. Die Tomatenpflanzen sind als Pflanze recht robust und lassen nicht sofort die Blätter hängen, wenn das Wasser mal knapp ist. Aber, wenn die Erde zu trocken ist, kann die Pflanze kein Kalzium aus dem Boden aufnehmen und die Früchte leiden an Blütenendfäule. Kurzgesagt: Trockenheit schadet nicht der Pflanze aber der Frucht.
Melde als lebendiger Mulch schützt den Boden ebensogut wie Grasschnitt. Gleichzeit ist Melde sehr empfindlich für Trockenheit. Das freut mich, weil ich auf diese Weise rechtzeitig und verlässlich erkenne, wann die Erde beginnt auszutrocknen.

Melde ist für mich der ideale Begleiter für Tomaten: Ich kann sie als Salat essen, sie schützt den Boden und zeigt Wassermangel an.