Zwei Wochen früher als in anderen Jahren ernte ich den ersten Holunder. Ich habe einen wilden Holunder zu einem Baum erzogen. Das sieht schöner aus als ein wild wuchernder Busch und lässt den Johannisbeeren, die dort ebenfalls wachsen genug Licht. Ohne es zu wissen habe ich damit einen Baustein aus der Permakultur umgesetzt: Anbau in mehreren Etagen (Waldgarten). Auch wenn es wirklich nur ein einzelner kleiner Baustein ist, jeder Schritt hin zu mehr Vielfalt ist ein Gewinn für alle die in diesem Garten leben: Schmetterlinge, Amseln, Igel, Meerschweine, Nachbarskatzen, Menschen… Der einzige Nachteil ist, dass ich für die Holunderernte nun eine Leiter brauche.
Ich bin überrascht, dass selbst auf diesem recht kleinen Holunder, die Dolden unterschiedlich ausgereift sind. Je weiter ich auf der Leiter nach oben steige, desto reifer sind die Holunderdolden. Also ganz eindeutig: Je mehr Sonne, desto reifer. Die eigentliche Ernte ist schnell erledigt. Der mühsame Teil (Beeren abpulen und Saftkochen) kommt erst noch.
PS: Wer kommt bloß auf die Idee das Wort „erziehen“ für das Schneiden von Büschen und Bäumen zu verwenden? Als ob es einem Holunder in den Sinn käme, sich von mir erziehen zu lassen!

