Seit zwei Wochen standen sie nun schon auf dem Balkon und konnten sich an die Welt außerhalb des Wohnzimmers gewöhnen. Inzwischen sind sie eine nach der anderen in die Freilandkübel gezogen. Die Kübel stehen rund ums Haus verteilt an drei Hauswänden. So sind sie überraschend gut gegen Regen geschützt. Mir war vor Jahren aufgefallen, dass an zwei der Hauswände nicht einmal Unkraut gedeiht, weil es zu trocken ist. Seitdem stehen dort die Tomaten in Kübeln. Kübel, damit ich sie gezielt gießen kann. Außerdem kann ich jedes Jahr einen Teil der Erde austauschen und Nährstoffnachschub in Form von Kompost (jedes Jahr) und Pferdemist (leider nur selten) schaffen. In diesem Jahr stehen weitere Kübel auf dem Hof.
Nun sind sie also alle in ihren Kübeln angekommen. Etwa drei Wochen später als gewohnt. In den letzten Jahren hatte ich oft Nachzügler. Zu spät ausgesäte oder sonst irgendwie mickrige Pflanzen, die dann trotzdem nicht auf dem Kompost landeten. Im Juli waren sie oft nicht mehr von den Frühgesäten zu unterscheiden. In diesem Jahr sind also alle Pflanzen Nachzügler. Zusätzlich zur Verspätung wegen Kälte, wehen sie gerade kräftig im Wind und bekommen auch deutlich mehr Regen ab als sonst. Wenn es, wie angekündigt, ab dem Wochenende wärmer wird, werden sie schnell aufholen.
Für meine Verhältnisse habe ich mit 40 Stück in diesem Jahr sehr viele Pflanzen. Im Vergleich zu den letzten Jahren habe ich konsequent jedes ausgesäte Körnchen und jede gekeimte Pflanze notiert. Auf diese Weise musste ich nicht jedes Mal neu durchzählen, wie viele Töpfe mit welchen Sorten es gerade sind. Sobald die Pflanzen groß genug waren, um sie an Schaschlik-Spieße anzubinden, bekam jede ihr eigenes Sortenschild umgebunden. Es klingt nicht nach einem großen Unterschied, aber es ist wirklich eine entscheidende Verbesserung. Spätestens beim Auspflanzen gingen immer einige der Sortenschilder aus dem Topf verloren. Nun weiß jede Pflanze, wie sie heißt. Auch kann ich die Kübel beliebig oft umsortieren, ohne den Überblick zu verlieren. Bisher hatte ich mir die Reihenfolge der Kübel notiert. Aber meist kam es doch anders als geplant. In diesem Jahr bin ich mit den Namensschildern an jeder Tomate deutlich besser vorbereitet als sonst.
Mein diesjähriges Zwischenergebnis:
– Alle Aussaaten in einer einzigen Liste zusammenfassen. Gerne immer wieder nachsäen, aber alles in dieselbe Liste schreiben. Also von Anfang an genug Platz lassen.
– Sobald es mehr als etwa 10 Pflanzen sind, lohnt es sich das Sortenschild direkt um die Pflanze zu binden und nicht in den Topf zu stecken. umgebunden.
– Drei Wochen Verspätung ist kein Beinbruch. Das wird noch!
– Wenn ich jetzt noch für jede Sorte einen Kommentar zum Ertrag und Geschmack in der Aussaatliste notiere, bin ich für das nächste Jahr startklar.

Ich mache in diesem Jahr zum ersten Mal auf meinem Balkon einen Versuch mit Tomaten. Darüber hatte ich ja on Blog vor ein paar Tagen berichtet. Bin gespannt was dabei herauskommt.
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Ich drücke die Daumen für die Tomate! Jetzt sollte die schwierigste Zeit überstanden sein. Außer echtem Frost halten Tomaten ziemlich viel aus. Beim aussäen von Kernen einer Tomate, muss es eigentlich eine samenfeste Form sein. Bei normalen Supermarktstomaten gehe ich mal davon aus, dass es eher Hybride sind. Aber trotzdem, bisher sieht es prächtig aus. Die Blüten sind da, jetzt heißt es nur noch warten bis zur Ernte!
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Ich bin da ziemlich „Blauäugig“ rangegangen. Es war eine Kirschtomate aus dem Supermarkt. Weil ich zu früh war, hat die Pflanze einige Tage bei minus 5° ausgehalten. Jetzt bekommt sie immer mehr Blüten. Bin gespannt. Sollte das was werden, wird es einen Bericht geben. Vielen Dank.
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