Meine Tomaten werden zu „Schlüsselkindern“: Jede bekommt ihren Namen umgehängt

Endlich ist es warm genug, dass die Tomaten auf den Balkon dürfen. Ich nutze die Gelegenheit, sie ein zweites Mal umzutopfen und mit Namensschildern zu versehen. Bisher stecke ich einen Pflanzstecker aus Plastik oder Holz in jeden Topf. Das funktioniert während des Vorziehens. Doch sobald die Pflanzen im Garten sind, gibt es jedes Jahr an irgendeiner Stelle Durcheinander. Natürlich habe ich mehr Pflanzen vorgezogen, als im Garten Platz dafür ist. Einige verschenke oder verkaufe ich ja auch. Es ist also klar, dass ich mehr aussäe, als ich selbst brauche. Aber irgendwann kommt dann der Moment, an dem ich mit den verbliebenen Pflanzen in den Garten gehe und sie in Kübel oder Freiland setze.

Was in Töpfen gut funktioniert, kommt nun an seine Grenzen. Ein Pflanzstecker im Freiland? Der ist in einer Woche vom Giersch überwuchert. Nach dreimaligem Umsortieren der Kübel sind die Notizen von der Planung wertlos. Die Holzschilder verrotten in der Mulchschicht. Die Plastikschilder werden vom UV-Licht unlesbar. Meist sind die Sorten unterschiedlich genug. „Ochsenherz“ und „Matina“ lassen sich nicht verwechseln. Aber bei „Harzfeuer“ und „Hellfrucht“ wird es schon schwieriger. Ich brauche also eine neue Methode.

Im Winter habe ich entdeckt, dass sich die Holzspatel, die ich bisher in die Töpfe stecke, lochen lassen. Basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahre, entwickele ich eine neue Strategie:
Die Namensschilder kommen nicht in den Topf, sondern an jede Pflanze.
– Sie sind nicht aus Plastik, sondern aus Holz (Mundspatel, unsteril, Apotheke).
– Die Beschriftung ist nicht mit Bleistift, sondern mit Kugelschreiber (verblasst langsamer).

So wird’s gemacht. Die getopften Tomaten erinnern mich an die Schlüsselkinder, die zu meiner Schulzeit den Hausschlüssel um den Hals trugen, damit er nicht verloren ging.

Beim Umtopfen sehe ich, dass einige Pflanzen den Topf schon vollständig durchwurzelt haben. Die Wurzeln beginnen bereits an der Innenwand des Topfes im Kreis zu wandern. Es ist also höchste Zeit für einen größeren Topf. Dabei gebe ich den Pflanzen frische Blumenerde und setze sie so tief wie möglich in die neuen Töpfe, damit weitere Wurzeln bilden.

Nach einem langen Nachmittag mit neuen Töpfen und vielen Namensschildern, sind meine Tomatenpflanzen nun startklar für die letzten Wochen vor dem Freiland. In der Nacht bleibt es 4 °C warm. Die Pflanzen dürfen also gleich draußen bleiben. Frische Erde. Frische Luft und jede weiß, wie sie heißt, wenn das nicht ein guter Start ins Tomatenleben ist!





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