Im Novembergarten ist noch längst kein Winter

In diesem Jahr habe ich eine eigene Liste nur mit Herbst- und Winterarbeiten: Magnolie versetzen, Buchenhecke ergänzen, neuen Apfelbaum pflanzen und noch allerlei mehr. Im Oktober war das Wetter viel zu warm. Im Staudenbeet gab es noch zahlreiche Blüten und meine Buchensetzlinge waren noch vollständig belaubt. Das war einfach noch nicht die Zeit für Herbstarbeiten. Dann ist der Herbst in diesem Jahr später, dachte ich mir. Nun ist November. Im Garten ist es nass und kalt, aber die Buche hat ihre Blätter noch immer. Zwei leichte Frostnächte haben die Blüten im Staudenbeet dahingerafft. Ohne diese kurze Unterkühlung stünden Cosmea, Aster und Chrysantheme sicher noch immer in Blüte. Wirklich Winter ist also noch lange nicht. Es würde mich nicht wundern, wenn Dauerblüher wie Pyrenäenstorchschnabel oder Ringelblumen sogar jetzt noch einmal neue Blüten hinterherschicken.

Immerhin, die Tage sind kalt und kurz. Für ausgiebige Gartenwochenenden ist die Zeit wohl tatsächlich vorbei. Damit ich nicht im Januar immer noch auf den Winter warte, fange ich einfach mal mit meiner Liste an. Zusätzlich warten ja noch die Sachen, die jedes Jahr irgendwann zwischen November und März fällig sind. Langweilig wird es mir nicht werden.

 

Staudensonnenblumen

Als erstes rode ich die Staudensonnenblumen. Sie haben sich in den letzten Jahren so sehr ausgebreitet, dass alle anderen Pflanzen um sie herum unsichtbar geworden sind. Entweder sie sind überwuchert oder sogar ganz verdrängt worden. Bisher habe ich die Staudensonnenblumen wie alle anderen Stauden nur abgeschnitten. Wenn ich das dieses Jahr wieder so mache, werde ich im nächsten Jahr in diesem Beet keine einzige andere Pflanze mehr haben. Ich beginne also damit, die Zahl der Staudensonnenblumen zu verringern. Anstatt sie zurück zu schneiden, reiße ich sie aus.

Der regennasse Boden macht es leicht die Staudensonnenblumen mit sanfter Kraft herauszuziehen und dabei möglichst viel des Rhizoms zu entfernen. Ich hatte einmal gelesen, dass Topinambur zu einer ernsthaften Plage werden können. Ich bin nicht überrascht, dass Staudensonnenblumen und Topinambur zur gleichen Gattung Helianthus (Sonnenblumen) gehören. Auch die Staudensonnenblume hat den Hang zur Plage zu werden. Und beim Roden kommt eine ziemliche Menge an Rhizom zusammen. Wenn man das essen könnte, wäre es eine gute Ernte. Ob man das Rhizom vielleicht tatsächlich essen könnte? Stück für Stück erobere ich das Beet zurück. An einigen Exemplaren kann ich erkennen, wie weitverzweigt das Rhizomgeflecht ist. Ich ahne, wie viel noch im Boden auf den nächsten Frühling lauern mag.

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