Also nee, dieses Wetter ist ja wohl nicht wahr! Erst ein sommerlicher Spätwinter, dass die Tomaten auf der Fensterbank täglich lauter quengeln. Freiheit – Gleichheit – Gartenluft! Und wer soll jetzt den Tomaten erklären, dass ihre Freiheit schon wieder vorbei ist? Dass vielleicht sogar das ganze Tomatenleben schon vor der ersten Blüte vorbei ist. Tja, das bleibt dann wieder an mir hängen.
Ich grabe also gleichermaßen in den Tiefen meiner Erinnerung wie in der Dunkelheit des Kellers. Dabei grummele ich eine Mischung aus „Hm, hatte ich nicht einmal…“ und „Früher, also da wäre…“ vor mich hin. Keineswegs war das Wetter früher besser (vielleicht anders), aber das Grummeln regt wohl die Kreativität an. Schon nach wenigen Minuten fällt mir zuerst ein Foto vom Spätherbst 2016 ein, als der Schnee die letzten Tomaten überraschte. Und dann habe ich auch die Lösung für das anstehende Frostwochenende: Die Tomaten bekommen einen Wintermantel.
Eine von der Isolation des Hauses übriggebliebene Styropor-Platte wird vor dem Wind schützen. Der fegt an dieser Stelle heftig um die Hausecke. Die ersten beiden Tomaten in der Reihe sind auch im Sommer oft windzerzaust. Vielleicht behalte ich diesen Windschutz auch nach dem Frost. Als nächstes hülle ich die einzelnen Pflanzen in eine Sammlung aus alten Jutesäcken und allerlei Stoffresten. Die Verhüllung befestige ich mit Wäscheklammern an den Spiralstangen. Es muss weder modisch sein, noch für die Ewigkeit halten. Es geht um zwei, maximal drei kalte Nächte und um wenige Grad Celsius. Vielleicht würde sogar die Hauswand als Frostschutz ausreichen. Vielleicht. Wissen werde ich es erst Anfang nächster Woche. Dann war entweder kein Frost oder ich muss neue Pflanzen kaufen. Dann also lieber heute auf die Schnelle eine Verhüllung angebracht. Der fertige Frostschutz erinnert an die Kunstaktionen von Christo. Verhüllung des Reichstages oder so. Hat er nicht auch einmal eine ganze Insel verpackt? Da sind meine Tomaten nur ein kleiner Anfang.
Im letzten Jahr habe ich gute Erfahrungen mit dem frühen Pflanzen der Tomaten gemacht. Kälte zwischen 0 und 5 Grad Celsius überstehen sie problemlos und sind sogar kräftiger als gleich große Pflanzen, die im Haus bleiben durften. Ich habe kein Gewächshaus und plane auch keines. Ich muss entweder warten bis das Wetter absolut supersicher ist oder aus den Tomaten auch einmal eine Kunstaktion machen und sie so über eine kritische Nacht bringen.
Hallo Uhle,
haben sie überlebt? Sicher doch, oder?
Bei mir wird es heute Abend auch so aussehen. Wir sollen in der nächsten und übernächsten Nacht leichten Frost bekommen.
Die Tomaten bekommen ein Vlies umgehängt oder einfach einen Eimer übergestülpt. Jedes Jahr das gleiche. ;-)
Die Erdbeeren blühen auch schon. Da hänge ich noch mal das große Vliesdach drüber.
Wird schon gut gehen.
Liebe Grüße, Sibylle
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Sie haben überlebt, na klar! Ja, es stimmt: Jedes Jahr das gleiche. Ich habe erst seit vier, fünf Jahren Tomaten und es ist noch recht neu. Aber eine gewisse Lässigkeit und Erfahrung sind nicht schlecht. Panik bei kalten Nächten ist echt überflüssig. Dann gibts halt ein Tomatenmäntelchen und gut ist. Nächste Woche soll es noch einmal 0 Grad geben. Na ja, dann ist es halt so :-)
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