Zum zweiten Mal in diesem Jahr habe ich einen kleinen Wald aus Tomatenpflanzen. Im Gegensatz zu den Sämlingen auf der Fensterbank, haben sich diese Pflänzchen jedoch ganz alleine entwickelt. Es dauert zwar recht lange, aber jedes Jahr wieder keimen aus dem Fallobst der letzten Saison neue Pflanzen. Im letzten Jahr hat es eine Cocktail-Tomate sogar bis zu einigen roten Früchten geschafft. Die Pflanzen sind zwar frostempfindlich, aber die Samenkörner sind überraschend ausdauernd und entwickeln sich ohne jede Hilfe zu vollständigen Pflanzen. Wenn also mal wieder ein Ratgeber für Gartenfaulenzer erscheint, sollten die Tomaten unbedingt mit aufgenommen werden. Einfach am Ende des Gartenjahres im Bio-Supermarkt oder in einem Hofladen ein paar Tomaten kaufen, an eine sonnige und ausreichend feuchte Stelle im Garten legen und darauf warten, dass im nächsten Jahr eine Tomatenpflanze wächst. Es muss allerdings eine samenfeste Sorte sein, daher der Bio-Supermarkt/Hofladen. Bei der Ernte darf man keine großen Mengen erwarten, aber es funktioniert.
Kurze Zeit später entdecke ich selbst zwischen den Steinplatten neben dem Komposthaufen eine Tomatenpflanze. Kann es sein, dass Tomaten eigentlich Pionierpflanzen sind? Ich hatte in diesem Jahr zwei Pflanzen schon Mitte April ins Freiland gesetzt und sie haben sich erstaunlich gut entwickelt. Vielleicht werde ich einfach eine der Kübelpflanzen im Spätherbst zum Überwintern in die Garage stellen, so wie alle anderen frostempfindlichen Pflanzen auch. Schlimmstenfalls wird sie eingehen, aber das wird, wenn im Freiland Frost ist, sowieso passieren. Ich werde weitere Tomatenexperimente wagen und bin gespannt!