Pünktlich zum 1. April war heute morgen die nahegelegene Autobahn A5 Kassel – Frankfurt wegen Schneetreiben gesperrt. Quasi ein Aprilscherz des Wettergottes. Gerade einmal 12 Stunden später locken mich der strahlende Sonnenschein und 14 °C in den Garten. Ich will nur gerade eben mal schauen, ob ich vielleicht die Buchensetzlinge, die vorgestern per Post kamen einpflanzen kann. Doch kaum bin ich im Garten gibt es bei jedem Schritt eine neue Aufgabe, die zu tun ist. OK, jetzt fängt also das wieder an :-) Ich muss mir gar keinen Plan mehr machen, sondern gehe einfach nach draußen und erledige die Dinge, die mir über den Weg laufen. Heute schneide ich den knorrig gewordenen Salbei zurück, steche die Hälfte des zu groß gewordenen Pfefferminz-Busches aus und entferne dessen trotz massiver Wurzelsperre wuchernden Seitentriebe.
Außerdem schneide ich auch den Lavatera-Strauch zurück. Im letzten Jahr habe ich mich durch Angaben wie „nicht völlig winterhart“ verwirren lassen und war froh, dass der Busch wieder kräftig ausgetrieben ist. Darüber habe ich dann versäumt ihn genauer im Auge zu behalten und er hat sich im Laufe des Sommers zu einem wirren Ungetüm entwickelt. Nun habe ich mal genauer nachgeforscht. Als erstes zeigt sich, dass schon der Name eine Kunst für sich ist. Je nach Quelle handelt es sich um Buschmalven, Strauchmalven, Bechermalven oder Strauchpappeln. Ich habe eine Lavatera Barnsley, die tatsächlich in sehr kalten Wintern einen Schutz braucht aber im Frühjahr einen radikalen Rückschnitt à la Sommerflieder verträgt. Welche Pflanze nun eine Barnsley ist und welche nicht, da sind sich die Verkäufer allerdings ebensowenig einig, wie bei dem deutschen Namen.
Während ich meinen begeisterten Bericht über den Sonnenschein und die aufbrechende Gartenlust schreibe, ist die Sonne hinter den Dächern verschwunden und es wird merklich kühler. Noch werden die sonnigen Nachmittag im Garten zwar die Ausnahme bleiben, aber der Bann ist gebrochen!