Es ist Januar und im Garten herrscht braungrüne Stille. Die Gänseblümchen blühen noch vom letzten Jahr. Als erste Blüten des neuen Gartenjahres habe ich einen Winterling und einige tief geduckte Schlüsselblumen entdeckt. Von Winter ist bisher nichts zu sehen und zu fühlen, aber die Wettervorhersage prophezeit für nächste Woche eisige Kälte. Das sind also die Startbedingungen für das erste Kapitel Gartenjahrbuches. Ich bin gespannt, was mir dort für den Januar empfohlen wird.
Der Abschnitt für den Januar beginnt mit einem allgemeinen Artikel zur phänologischen Jahreszeit Winter. Phänologie ist der Fachbegriff für Einteilung des Jahres in 10 Abschnitte, die sich nach dem tatsächlichen Wachstum von Pflanzen und nicht nach dem Kalender richten. So beginnt z.B. der Erst-Frühling (die 2. Phänologische Jahreszeit) mit der Blüte der Forsythien. Die Blüte beginnt in Freiburg ja zu einem anderen Datum als im Harz und daher sind an beiden Orten die phänologische Jahreszeit „Erst-Frühling“ zu unterschiedlichen Zeiten.
Der jetzige Winter ist ja quasi noch vom letzten Jahr übrig. Er ist die 10. und letzte phänologische Jahreszeit des vergangenen Jahres. Das neue phänologische Jahr wird dann mit der Haselblüte beginnen, die den Vor-Frühling anzeigt.
Der Winter-Artikel des Garten-Jahrbuches beschäftigt sich mit Nisthilfen. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, da unsere beiden Katzen unter Nisthilfe wohl eher Frühstücks-Büfett verstehen würden. Das fände ich dann schon etwas gemein, die Vögel erst mit Nisthilfen anzulocken und dann zwei Katzen um die Brutplätze herumschleichen zu lassen. Bei dem für mich daher neuen Thema Nisthilfen lerne ich, dass es Frei-, Höhlen- und Nischenbrüter gibt und welche Bedürfnisse die einzelnen Gruppen haben.
Zu den für mich interessanten Themen Säen, Pflegen und Ernten ist für den Januar natürlich noch nicht viel zu erwarten. Feldsalat, Grün- und Rosenkohl sowie Schwarzwurzeln lassen sich noch ernten – wenn man sie denn im letzten Jahr angebaut hat. Ein paar allgemeine Anmerkungen zur Kontrolle der eingelagerten Äpfel, Kartoffeln und Karotten und zum Pflanzen von Gehölzen vervollständigen das Kapitel.
Soweit das Gartenjahrbuch zum Januar. Neben dem späten Dezember ist für mich der Januar im Garten ein Monat der Ruhe. Schön zu lesen, dass dem kraut&rüben-Ratgeber im Wesentlichen auch nichts einfällt, was getan werden muss.
Nachtrag: Kaum bin ich fertig mit Schreiben, kommt doch noch ein bisschen Winter und hüllt den Garten in eine weiße Decke.