
Nachdem ich angefangen hatte, mich mit dem eigenen Garten zu beschäftigen, bin ich irgendwann auf das Thema Heilkräuter gestoßen. Für mich als Chemiker und Gartenliebhaber sind Heilkräuter die ideale Kombination aus „Was ist da drin? / Warum wirkt es?“ und „Wo / wie wächst es?“. Über einen Jahreskurs zum Thema Phytotherapie ( = Heilen mit Pflanzen) lernte ich zunächst zahlreiche Heilkräuter in Wald und Wiese kennen und fing dann an, das eine oder andere Kraut auch in meinen Garten zu holen. Das war am Anfang gar nichts Spektakuläres, sondern so einfache, aber wirksame Dinge wie Spitzwegerich, der vorher fehlte.
Rudi Beiser kenne ich zwar nicht persönlich, aber er ist mir als Referent der Freiburger Heilpflanzenschule „begegnet“. Rudi Beiser ist zwar selbst kein Heilpraktiker/Arzt und kann daher zur Therapie mit Heilkräutern nur allgemeine Aussagen treffen. Was das Gärtnern mit Heilkräutern angeht, hat er dagegen zahlreiche gute Anregungen parat. Sein Buch ist ein regelrechtes Arbeitsbuch zum Thema Anbau und Verarbeitung von Heilkräutern. Wie wichtig dieses Wissen ist, wurde mir klar, als ich im Winter durch den verschneiten Garten stapfte, um frischen Salbei zu schneiden. Die Blätter waren so frisch, wie sonst nirgends, aber sie schmeckten nach nichts, weil der Januar einfach der falsche Erntezeitpunkt für Salbei ist.
Mit Rudi Beisers Buch habe ich nun einen wunderbaren Ratgeber für die Erntezeiten der Heilkräuter und all ihre gärtnerischen Bedürfnisse wie sauren Boden für Waldmeister und Engelwurz oder einen vollsonnigen Platz für Ringelblume und Johanniskraut.