
Max Scharnigg hat eine Reihe von sehr unterschiedlichen Büchern geschrieben. Ich persönlich kann mir bei dieser bunten Vielfalt der Erlebnisse und erst recht bei den beschriebenen Erfolgen im Gemüseanbau nicht vorstellen, dass er alles, was er in „Feldversuch“ beschreibt, tatsächlich selbst erlebt hat. Andererseits sind die Erlebnisse so lebendig beschrieben, dass sie sich durchaus – verteilt auf drei bis fünf Gartenjahre – so zugetragen haben könnten.
Allein schon die Einleitung zum Thema Kürbisse und Wohnraum in München ist das Lesen wert. Es ist also teilweise völlig unerheblich, ob es eine wahre Erzählung ist oder eine gelungene Fiktion. Bei keinem der üblichen „So wird ihr Garten wunderschön“-Ratgebern würde der Leser erwarten, dass der Autor sämtliche abgebildeten Pflanzen selbst gezogen hat. „Feldversuch“ ist kurzweilig und gleichzeitig lehrreich. Diese Leistung muss erst mal jemand nachmachen. Danach lässt sich dann gerne darüber streiten, wie viele Büschel Petersilie Herr Scharnigg und das liebe Fräulein tatsächlich geerntet haben.
Ach so, um was geht es eigentlich? Ein Paar aus München lässt sich von den Ausflugsfahrten in das Münchner Umland und insbesondere von zum Verkauf aufgestapelten Kürbissen, so sehr vom Landleben begeistern, dass es sich für ein Jahr einen Streifen Acker mietet und dort mit großer Begeisterung gärtnert. Die Erfolge sind sehr unterschiedlich, aber oft beträchtlich und immer sehr amüsant beschrieben.