Im letzten Sommer habe ich zufällig einen Beitrag von Wolfgang Palme in der Zeitschrift „Natürlich Gärtnern“ gelesen. Er berichtet, dass viele Gemüse frostfester sind als gedacht. Bei spät ausgesätem Feld- und Asia-Salat kann ich diese Erfahrungen auch selbst bestätigen. Beide wachsen im Spätherbst so gut es eben geht und dann passiert bis Februar erst einmal nichts mehr. Aber die Pflanzen erfrieren auch nicht. Sie bleiben klein und grün und warten auf bessere Zeiten.
Ähnlich überrascht hat mich der Wirsing, der sowohl im Herbst nach dem Befall von Kohlweißlingen als auch im Februar aus einem abgeernteten Strunk neu austreibt. Offensichtlich schaden weder Kohlweißlinge im Sommer noch die Kälte im Winter der Pflanze dauerhaft. Das ist echtes Re-Growing.

Im aktuellen Jahr habe ich es leider versäumt, rechtzeitig Herbstgemüse zu pflanzen / säen. Ein paar Reihen Stielmus und Feldsalat habe ich Ende Oktober gesät. Beides treibt aus, ist aber noch sehr winzig. Wo gibt es jetzt noch Gemüsepflanzen zu kaufen? Ob das eine neue Marktnische sein könnte? Ich wäre froh, wenn ich die Beete jetzt noch bestücken könnte. Aber zu kaufen gibt es nur Heide in fünf verschiedenen Farben. Die Gartencenter nehmen den Winter als Jahreszeit nicht ernst!
Ich werde den Winter nutzen, um mich für das nächste Jahr besser zu informieren. Wolfgang Palme stellt hauptsächlich Salate vor. Ich möchte aber auch Gemüse in das Winterbeet packen. Grünkohl ist bekannt dafür, dass er sogar den Frost braucht, um schmackhaft zu werden. Stangensellerie steht noch im Beet. Ich lasse ihn wachsen. Mal sehen, wie lange er durchhält. Bestimmt lassen sich weitere Gemüse finden, die den Winter zumindest überstehen und als Frischware gegessen werden können oder sogar im Februar weiterwachsen.


Gemüse ist immer gut. Besonders im Winter. Aber auch die Salate brauchen wir.
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