Dieses Tomatenjahr ist einfach schrecklich. Es lässt sich nicht anders ausdrücken. Meine Frau hatte mir eine vielfältige Auswahl an Tomatensaatgut geschenkt und ich freute mich auf viele neue Farben und Geschmäcker. Mittlerweile habe ich die Hälfte der Pflanzen an die Krautfäule verloren. Von fast allen neuen Sorten kann ich zumindest einige wenige reife Früchte ernten und bekomme einen Eindruck, welche sich für das nächste Jahr lohnen könnten.

Alle Sorten schmecken in diesem Jahr weniger aromatisch als sonst. Ruthje und Matina kenne ich im eigenen Anbau schon mehrere Jahre und habe daher einen Vergleich. So ist es halt, wenn die Sonne fehlt. Kein Wunder, dass die Treibhaustomaten aus dem Supermarkt so blass schmecken. Sie bekommen zwar alle Nährstoffe, die sie brauchen und sind vor Regen und Krautfäule geschützt, aber Sonne oder vielleicht auch nur Tageslicht bekommen sie nicht.
Eine neue Tomatensorte kaufen und anbauen ist immer auch ein Überraschungsprojekt. Oder wie Tom Hanks in „Forest Gump“ sagt: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man kriegt. Daher lese ich gerne bei der Ernte noch einmal nach, was dem Käufer dieser Sorte so alles versprochen wurde.

Jeder Verkäufer preist seine Sorte als die allersüßeste und himmlisch-aromatischste an. Bei hunderten roten Salat-Tomaten und ebensovielen in gelb, grün und allen anderen Formen und Größen, sind die Unterschiede dann aber eher philosophischer Art. Nicht so, dass er sich für den normalen Gärtner schmecken lässt. Gleichzeitig lasse auch ich mich davon locken, wenn eine mir bisher unbekannte Sorte als unglaubliche, noch nie dagewesene Aromavielfalt gepriesen wird.
Mein Fazit für 2021:
– Alle Sorten tragen in diesem Jahr sehr gut. Auch wenn viele Pflanzen an Krautfäule eingehen, bevor die Früchte reif sind.
– Viele der besonderen und bunten Sorten sind nur in der Beschreibung etwas Besonderes.
– Es ist gut, immer wieder andere Sorten auszuprobieren und Neues kennenzulernen. Für die Alltagsversorgung greife ich aber wieder auf meine Standardsorten Ruthje und Matina zurück.
– In den letzten Jahren haben sich außerdem Ochsenherz, Rose de Berne/Berner Rosé, und Sibirisches Birnchen bewährt.
– Von den neuen Sorten schaffen es Feuerwerk und Dwarf auf die Liste.
– Blaue Sorten werde ich keine mehr anbauen. Die Farbe ist zwar ungewöhnlich, aber auf Biegen und Brechen auch Anthocyane als blauen Farbstoff in die Tomate zwingen, das muss nicht sein.
Stimmt, und ging’s genau so. Dann eben nächstes Jahr 😉
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So ganz habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben…
Die Ernte ist zwar sehr mager, aber einige Pflanzen halten noch durch.
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