Eigentlich wollte ich die Wintersaaten vor zwei Wochen säen. Auf den Saatguttüten steht Aug-Sep. Aber dann war es Mitte September wärmer als in manchem Sommer und die Plätze in den Gemüse- und Hochbeeten waren noch besetzt. Wie kriegen andere Gärtner das hin, dass pünktlich am 15. September die Nächte kalt genug sind und aller Mangold aufgegessen ist? Zum Glück kam ich auf die Idee einfach ein neues Hochbeet zu bauen. Umgraben, nochmal umgraben, Holzkasten bauen. Zwischendurch die erste Fuhre Erde geholt und weitergebaut. So schnell war ich mit keinem der Hochbeete fertig. Aber Oktober ist es trotzdem geworden. Mit zwei Wochen Verspätung habe ich nun das Wintergemüse ausgesät. Ich hoffe auf einen langen Herbst und den ersten Frost erst im Februar.
Ich bin jedes Mal aufs Neue beglückt, wenn ich nach draußen gehen kann, um Salat und Tomaten zu ernten. Oder gerade einen Apfel vom Baum zu pflücken. Klimakrise und Corona machen mir noch bewusster, welch Schatz ein eigener Garten ist. Ich habe daher gezielt nach Gemüsen gesucht, die sich jetzt noch aussäen lassen.
Zudem habe ich in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass viele „normale“ Salate und Gemüse winterfester sind als gedacht. Ein vergessener Wirsing hat im Frühjahr neue Triebe angesetzt und der Kopfsalat ist überhauptgarnicht erfroren. Ich traue den Pflanzen nun einfach zu, dass sie es trotz kürzerer und kälterer Tage schaffen, und säe Feldsalat, Spinat, Asiasalat Red Giant Tatsoi.
Außerdem ist das neue Hochbeet die Heimat für meinen Pflanzenkindergarten aus. Wegwarten, Stockrosen und Ringelblumen geworden.