Der Gundermann und ich werden wohl keine Freunde mehr. Die Blüten sind zugegebenermaßen wirklich schön. Besonders als Detailaufnahme. In meinem Garten hat sich diese hübsche Blüte jedoch zu einer flächendeckenden Plage entwickelt. Gundermann rankt tief auf den Boden geduckt durch den Rasen und steckt wo immer möglich seine Blütenstängel in die Luft. Schnell rottet er sich zu ganzen Polstern zusammen. Mit dem Rasenmäher ist ihm nicht beizukommen. Die Blüten erwischt man, aber die Ranken bleiben intakt. Die neuen Blüten lassen dann nicht lange auf sich warten. Gundermann wird auch Erd-Efeu genannt. Das passt zu den Ranken, die in jede Ritze des Gartens vordringen.
Man kann das Kraut essen, aber besonders lecker ist es nicht. Es ist halt für Menschen nicht giftig und bevor ich Hunger leide, esse ich lieber Gundermannsalat als gar nichts. Ich frage mich allerdings oft, ob die Blogger, die von Rezepten wie Gundermannquark schwärmen, diesen je selbst gegessen haben.
Aus der Nähe betrachtet zeigt der Gundermann seine gefräßigen Mäuler. Hunderte lilafarbene Rachen stürzen sich auf das vor ihnen liegende Grün und verwandeln es in eine weitere Kolonie.
Im Frügjahr lasse ich den Gundermann immer erstmal stehen, weil er schon früh blüht. Die ersten Wildbienen und Hummeln stürzen sich ausgehungert darauf. Zum Essen mag ich ihn nur in homöopathischen Dosen, weil er ja etwas bitter ist. Aber meist geh ich einfach mit dem Rasenmäher drüber, weil ich den Duft frisch gemähter Wildkräuter sehr gern rieche. Dieses Jahr gilt in meinem Garten unfallbedingt sowieso „Leben und leben lassen“….
Viel Erfolg im Garten wünscht
Annuschka
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