Ich sitze bei einem ersten Tee am Morgen. Draußen scheint nach einigen trüben Tagen wieder die Sonne und mir flattert ein Satz durch die Gedanken:
Das neue Jahr beginnt mit dem morbiden Charme einer Winterschönheit.
Ich habe den Eindruck, gerade noch den letzten Zipfel des Satzes zu erwischen, bevor er wieder davon huscht. Doch kaum bekomme ich ihn zu fassen und will ihn mit Tinte und Papier sichtbar machen, da beginnt er sich zu sträuben:
„Hey, wieso glaubst Du, dass gerade jetzt ein neues Jahr anfängt? Als Gärtner ist Dir doch völlig egal, ob gerade der 28. Dezember oder der 4. Januar ist. Erzählst Du nicht immer, Dein Gartenjahr beginnt mit den ersten Schneeglöckchen oder von mir aus auch an Maria Lichtmess, dem keltischen Frühlingsanfang?“
„Und überhaupt, warum muss ich nun auch noch morbide sein, nur um im Winter schön sein zu können? Na klar, der Lampion um mich herum ist verfallen, aber hier drinnen bin ich quitschrotlebendig!“
Hm so ganz unrecht hat der Satz mit all seinen Einwänden nicht. Also doch besser ein sachlich-neutrales „Die durchsichtige Lampionblume“? Ach, vielleicht stellt sich jeder einfach eine eigene Beschreibung vor! Auf jeden Fall steht im Kalender nun 2017 und ich freue mich über Jede und Jeden, der auch in diesem Jahr wieder Spaß am Lesen meines Blog hat.
Viele Grüße, Uhle im Garten