Aronia

GG-2016_38b - sSeit 2 Jahren bin ich ein Aronia-Fan. Ich hatte einen der „typischen“ Artikel über super-tolles Wildobst gelesen. Anfangs war ich recht skeptisch. Ich habe halb vermutet, halb befürchtet, dass die Beschreibung irgendwelche Haken hat, wie z.B. bei Sanddorn, für dessen Ernte empfohlen wird den ganzen Zweig abzuschneiden und einzufrieren, was einem radikalen Rückschnitt der Pflanze entspricht. Aber die Aronia bzw. Apfelbeere konnte mich überzeugen. Sie wirkte auf mich so ähnlich wie schwarze Johannisbeeren: Sehr gesund, schwer zu kaufen, leicht zu kultivieren und tendenziell – wegen des sauren Geschmacks – eher unbeliebt.

Ursprünglich stammt die Aronia aus Nordamerika. Durch den Botaniker und Pflanzenzüchter Iwan Wladimirowitsch Mitschurin kam sie dann nach Russland. Ich lese immer wieder, dass die Aronia schon seit Jahrhunderten als Vitamin-Quelle geschätzt wird. Kann das wirklich sein? Der Begriff Vitamin ist erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Ich glaube gerne, dass die Aronia sowohl in Nordamerika als auch in Russland als Wildfrucht geschätzt wurde, aber vielleicht lag das doch eher daran, dass die Pflanzen extrem frostbeständig sind und keine Pflege brauchen. Damit stellen sie eine gewisse Verlässlichkeit für die Versorgung dar.

GG-2016_38c - sIch habe dann zaghaft vor zwei Jahren einige wenige Pflanzen gekauft und in das von den Zucchini verlassene Gemüse-Beet gesetzt. Wie bei allen anderen Themen auch, so muss man erst einige Erfahrung sammeln, bis es rund läuft. Aronia Pflanzen wachsen recht langsam. Deshalb sind größere Pflanzen deutlich teurer als Johannis- oder Stachel-Beeren. Wobei mit „größer“ gerade einmal eine Höhe von 70 bis 80 Zentimetern gemeint ist. So war ich dann richtig begeistert, als ich recht hohe (1,50 Meter) Pflanzen kurz vor dem Winter als Sonderangebot im Pflanzenmarkt erstanden habe.

Im Folgejahr zeigte sich dann der Unterschied: Die günstigen und hohen Pflanzen sind die Wildform Aronia melanocarpa: Sie haben schmalere Blätter und etwa 5 Beeren am ganzen Busch. Die teuren aber kleineren Pflanzen der Zuchtform „Nero“ sind nicht einmal halb so hoch, tragen aber mehr als doppelt so viele Früchte. Ich beiße also in den sauren Apfel – wie passend bei der sauren und mit dem Apfel verwandten Aronia! – und kaufe weitere der teuren Pflanzen. Mittlerweile entwickeln sich die neu gesetzten Pflanzen und bringen eine erste Ernte.

GG-2016_38aSchon seit Juli sind die Beeren dunkelviolett. Wirklich reif sind sie allerdings erst viel später. Ein guter Hinweis ist, dass sich das Laub der Pflanzen rot färbt. Wahlweise kann man auch eine Beere abzupfen und halbieren. Reif sind die Beeren dann, wenn das gesamte Fruchtfleisch gleichmäßig violett gefärbt ist.

Inzwischen habe ich gelesen, dass Aronia Wurzelausläufer bildet. Das kommt mir sehr entgegen. Zwischen den Sträuchern ist noch genug Platz für Tochterpflanzen, die in den nächsten Jahren die Erntemenge von wenigen Hundert Gramm auf erwähnenswerte Mengen steigern. Rund herum um das Obstbeet ist Rasen, so dass Ausläufer, die sich zu weit hinaus wagen, vom Rasenmäher in ihre Schranken gewiesen werden.

 

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