Heute wurde es mal wieder Zeit, ausführlicher nach den Tomaten zu sehen. Während wir Menschen das Wetter der letzten Wochen als kühl und regnerisch empfanden, hat es den Tomaten und vielen anderen Pflanzen offensichtlich richtig gut gefallen. Gerade einmal 6 Wochen sind vergangen, seit ich die Tomaten gepflanzt habe und es wird höchste Zeit, dass ich die Verlängerungen für die Spiralstangen anbringe. Es ist echt unglaublich, wie sich die Tomaten entwickelt haben!
In den letzten beiden Jahren habe ich recht ausführlich über meine Tomaten-Erfahrungen berichtet (2014 / 2015). Ich fand es einfach spannend, was da alles passiert und wollte jedes Detail miterleben. Inzwischen hat sich an einigen Stellen eine wohltuende Routine eingestellt und ich kann mich auf neue Dinge konzentrieren, während die Tomaten in Ruhe vor sich hin wachsen. Gleichzeitig werden durch die längeren Abstände der Berichte auch solche Entwicklungs-Schübe viel besser deutlich als in wöchentlichen Beschreibungen der dazugewonnenen Zentimeter:
Rote Zora: Hoch aufgeschossen. Eher gakelig wirkend. Weit herabhängende, sehr lange und sehr gefurchte Blätter. Wenn man sie nicht begrenzt wird sie 2,50 und höher und teilt sich dabei immer wieder in zwei Haupttriebe.
Matina: Bei der Beschreibung steht oft „kartoffelblättrig“. Ein wichtiger Zusatz, wie ich finde. Die Blätter von Matina sehen für mich gar nicht typisch nach Tomate aus. In meiner Tomaten-Riege bildet sie das Mittelfeld. Sie wächst kräftig, aber längst nicht so hoch wie Zora, hat dafür aber schon eine Reihe grüner Früchte.
Rote Murmel: Zart und von Anfang an vielfach verzweigt. Wird etwa 1,50 Meter hoch und ist damit gerade noch für einen Balkon geeignet.
Ich habe diese drei Sorten aufgrund der Erfahrungen der letzten beiden Jahre sehr bewusst ausgewählt und doch macht mich das direkte Nebeneinander der Pflanzen nachdenklich. Ich frage mich dann, ob die Auswahl richtig war oder ob die Blätter von Zora nicht kränklich wirken oder wie buschig die Murmel denn noch werden will oder oder oder.
Ich antworte mir dann aktiv und sage mir: „Zora ist so gakelig. Die Blätter sind nicht krank und schlapp“, „Matina ist eine Salat-Tomate trotz der Kartoffelblätter“, „Murmel ist filigran und wild verzweigt, sie ist eine Wild-Tomate“. Es ist echt erstaunlich auf welche Irrwege unsere eigenen Gedanken uns schicken, wenn man sie nicht ab und an überprüft und fragt, ob sie wirklich wahr sind.