Februargarten: Geduld & Planung

In den ersten Februartagen höre und sehe ich die ersten Kraniche wiederkommen. Kann das sein oder war das eine akustische Täuschung? Dezember und Januar waren extrem mild. Abgesehen von Schneeglöckchen und Winterlingen sind die Beete noch braun und wüst. Im Dezember hatten sich die ersten Blüten der Schlüsselblume hervorgewagt, aber inzwischen sind sie von den wenigen Tagen strengem Frost vertrieben worden.

Nachdem es lange so aussah, als fiele der Winter komplett aus, haben sich jetzt im Februar doch der Frost und gelegentliche Schneeflocken herangeschlichen. Mittlerweile fällt es mir echt schwer, mich durch all die verschiedenen Eindrücke hindurch zu finden:
Für die Kelten ist ab 2. Februar Frühling
Phänologisch ist gerade Erst-Frühling
Kalendarisch ist noch Winter

Ja was denn nun? Gibt es eigentlich neben den keltischen, phänologischen und kalendarischen Jahreszeiten auch „gärtnerische“ Jahreszeiten? Dann würde ich die aktuelle Jahreszeit mit „Verwirrung“ benennen.

Ich habe den Eindruck, dass zur Zeit vor Allem eine besondere Tugend des Gärtners gefragt: Geduld. Das Frühjahr ist noch weit, auch wenn es bei jedem Sonnenstrahl in den Fingern juckt, ob vielleicht nicht doch schon das Frühbeet bepflanzt werden kann. Zur Überbrückung dieser Wartezeit kommt nun der einzige Tipp zum Tragen, den ich mit den Gartenzeitschriften gemeinsam empfehle: Saatgutbestellung!

Wie bereits beschrieben, sehe ich die Planung, was in diesem Jahr wachsen soll eher im Herbst, wenn die Ernte und die Beete noch vor Augen sind. Welches Saatgut ist nötig? Wie viel davon? Welche Sorte genau? Anhand der Erfahrungen des vergangenen Jahres (jetzt macht sich das Notizbuch bezahlt ;-) lässt sich gut herausfinden, was wirklich gebraucht wird.

Jetzt muss die Bestellung nur noch abgeschickt werden. Ich erspare mir mit diesem Vorgehen, bei jedem Einkauf mit großen fragenden Augen an den riesigen, bunten und verführerischen Saatguttütchenregalen zu stehen und zu überlegen „Hatte ich schon Postelein?“ oder „Reichen die Vorräte an Mangold wirklich noch?“. Natürlich darf neben aller Planung auch noch Platz sein für spontane Begeisterung für Haferwurz oder Stilmus sein, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie das wächst und ob ich die Ergebnisse dann wirklich essen mag.

Noch ist im Garten nichts zu tun. Auch wenn ich merke, wie ich bereits innerlich beginne mit den Hufen zu scharren. Für heute also noch einmal Teetrinken und Abwarten. Bald genug wird es losgehen mit der Gartenarbeit…

J - 4 Winter 4

3 Gedanken zu “Februargarten: Geduld & Planung

  1. Hab gerade in der letzten Woche den Entschluß gefasst, mir einen Pachtgarten zuzulegen…ich brauch das Erdengewühl doch :-) …und an das Gefühl mit den Hufen zu scharren, kann ich mich sehr gut erinnern. Liebe Abendgrüße

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      • Danke…bin ja aber grade erst am umgucken 😉 …und im Schauen und Nixtun bin ich Experte 😃 …Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht und so ein Garten braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Nen Garten am/und Haus hatte ich mal, muss nicht sein…ein Stück weit mit dem Rad rausfahren gibt einem eher das Gefühl von Urlaubmachen 😍. Ich werde berichten …

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