Für einige wenige Tage überstrahlen die weißen Blüten der Felsenbirne meinen Garten. Es ist ein kurzer, aber besonderer Moment im Frühlingsgarten, da diese Tage oft von den letzten Nachtfrösten begleitet werden. Lange gehörte die Felsenbirne für mich zu den Pflanzen, die halt irgendwie da sind. Sie war vor mir hier. Es sprach nichts dagegen, dass sie bleibt. So blühte sie Jahr für Jahr, bis dann endlich entdeckte, dass ich mit der Felsenbirne einen Schatz in meinem Garten habe.
Nach der Blüte ist der lichte Schatten unter der Felsenbirne der Platz für meinen Pflanzenkindergarten. Auf der einen Seite der Pflanztisch am Gartenhäuschen. Auf der anderen Seite der Staudengarten. Ein guter Übergangsplatz für alle, die noch Beobachtung und Pflege brauchen.
Im Sommer wird dann die Felsenbirne zum zweiten Mal zur Attraktion. Aus den zahllosen weißen Blüten haben sich Früchte entwickelt. Vom Aussehen erinnern sie an Aronia. Ähnlich in Form und Farbe. Die Früchte sind für Tier und Mensch essbar und gehören gemeinsam mit Äpfeln und Birnen zu den Kernobstgewächsen. Die Amseln fliegen zur Erntezeit in Scharen ein und aus. Offensichtlich ist die Felsenbirne ein Leckerbissen in der Vogelwelt. Direkt vom Baum schmecken die Früchte auch mir. Nach dem Entsaften ist der fertige Saft leider etwas langweilig, weshalb ich darauf verzichtet habe Gelee daraus zu kochen. Ich überlasse die Ernte wieder den Amseln und allem anderen gefiederten Volk, das sich hier wohlfühlen darf.