Seit Anfang des Jahres experimentiere ich nun mit einem Gartenjahrbuch. Ich wollte es einfach endlich einmal ausprobieren, anstatt immer nur darüber nachzugrübeln. Das bisher verwendete Gartenjahrbuch 2016 hat sich für mich jedoch inzwischen als unpraktisch erwiesen:
– Das Buch ist recht störrisch und lässt sich schwer blättern und offenhalten.
– Es wird viel Platz für ein Kalendarium verwendet ohne dass dieses Kalendarium Dinge enthält, die mir weiterhelfen.
– Die Vermischung von Tages-/Monats-Kalender und phänologischen Jahreszeiten verwirrt mehr als dass es weiterhilft.
So ganz mag ich den Gedanken an eine Art Leitfaden, der mich bei Aussaat von bekannten Pflanzen und Planung von neuen Ideen unterstützt noch nicht aufgeben. Oder gibt es das Produkt, so wie ich es mir vorstelle noch gar nicht? Schreibe ich es etwa gerade in diesem Moment selbst? Letzteres werde ich mich am Ende des Jahres noch einmal fragen. Ersteinmal möchte ich einen zweiten Versuch mit einem bereits erhältlichen Buch wagen: Das Jahreszeiten-Gartenjahrbuch
Schon nach 5 Sätzen ist klar: Ja, so muss ein Jahreszeiten Buch sein! Das möchte ich gerne weiterlesen und mehr darüber erfahren, was ich hätte bedenken müssen, als ich im letzten Jahr ein neues Gemüsebeet angelegt habe.
Für den Frühling stehen 9 kleine Kapitel an. Ich kann mir überlegen, was ich davon wann und wie verwende oder vielleicht auch gar nicht brauche. Das Kapitel „Salat von Januar bis Dezember“ werde ich sofort unter die Lupe nehmen. Den Abschnitt über Trockenmauern überschlage ich großzügig.
Jetzt wenn ich am Schreibtisch sitze, frage ich mich, weshalb mir dieses Buch gut gefällt während ich an anderer Stelle mich durchaus auch mal anmerke, ob denn die Autoren der wunderbaren „Gemüsegarten in 5 Schritten“-Anleitungen das je selbst ausprobiert haben. Was macht also den Unterschied aus? Ich glaube der Ton, in dem die Kapitel geschrieben sind macht den Unterschied. Da gibt es Sätze wie: „Viele Pflanzkombinationen im Gemüsebeet beruhen auf überliefertem Wissen“. Das heißt für mich so viel wie „Die anderen haben es auch einfach ausprobiert“ oder „Wenn ich es anders mache ist es auch OK“. Das gibt Raum für die eigene Umsetzung und schnürt nicht schon beim Lesen die Luft ab.
An vielen Stellen ist das Buch auch eine Wiederholung. Mittlerweile habe ich eine ganze Reihe von Wiederholungen hinter mir:
– Beim ersten Lesen finde ich es hilfreich und neu und interessant.
– Beim zweiten Lesen erinnere ich mich daran und mir wird bewusst, dass ich es bereits wieder vergessen hatte.
– Beim, dritten, vierten, fünften Lesen bin ich genervt, weil in dem Artikel ja gar nichts Neues steht.
Beim sechsten Lesen merke ich, wie ich plötzlich in dem Thema zu Hause bin und es tatsächlich so sehr verstanden habe, dass ich es draußen im Garten umsetzen kann, ohne das Buch hervorzukramen. Ich merke, dass ich die Phase des genervt-seins überstanden habe und wieder gelassener mit Dingen umgehen kann, die ich schon einmal gehört oder gelesen habe.
Phase 7 – das Buch ist voller Zettel und Bemerkungen und du schreibst selber eins.
Danke für die Einschätzung + viele Grüße
Ilka
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Ja, das klingt gut! Ich glaube, dann bin ich gerade in Phase 6einhalb :-)
Die Zettel in dem Buch fehlen zwar noch, aber vielleicht ist der Blog scon der Anfang des eigenen Gartenbuches, wer weiß…
Viele Grüße, Uhle
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