Der plötzliche Schnee lädt zu einem Winterausflug ein. Etwa 40 Kilometer von meinem winterschlafenden Garten entfernt liegt der Bergpark Wilhelmshöhe. Ich bin jedes Mal wieder begeistert von dieser vielfältigen und weitläufigen Anlage. Ich habe inzwischen gelernt, dass es einer der größten Berparks in Europa ist und dass es überhaupt ungewöhnlich ist, einen solchen Park nicht in französischer Strenge à la Schloss Versailles in der Ebene anzulegen, sondern sich eher an einem englischen Landschaftpark zu orientieren und diesen dann auch noch auf einem Berghang anzuordnen.
Ebenso umfangreich wie der Bergpark, ist seine Geschichte und die verschiedensten Entwicklungsstufen. Die Arbeiten am Bergpark Wilhelmshöhe begannen bereits 1696 durch den Landgrafen Karl. In den folgenden 150 Jahren wurde immer wieder ergänzt, umgebaut und neu geplant. Ich bin froh, dass es immer wieder Fürsten gab, die die Idee des Parkes aufgenommen und zu dem weiterentwickelt haben, das ich über 300 Jahre später durchwandern darf. Das gleichnamige Schloss Wilhelmshöhe geht sogar auf das bereits um 1200 errichtete Koster Weißenstein zurück.
Ganz nebenbei ist der Bergpark auch noch ein Arboretum, quasi eine Bibliothek aus Bäumen, in der man umherwandeln kann. Schon vor 1800 wurden über 400 verschiedene Bäume und Gehölze im Bergpark gezählt. Ich habe den Eindruck, ganz egal, welcher Aspekt einen besonders reizt (Landschaft, Bäume, Wasser, weite Fläche, Historie) jeder findet hier etwas davon.