Tomaten säen sich ohne Probleme selbst aus. Sobald eine Tomate über den Winter auf der Erde liegen bleibt, sprießen dort im nächsten Frühjahr kleine Tomatenpflanzen. Sie keimen deutlich später als die umsorgten Pflanzen auf der Fensterbank, aber sie entwickeln sich trotzdem zu großen und kräftigen Pflanzen. Während also die Pflanzen frostempfindlich sind, überstehen die Tomatenkerne den Frost schadlos.

Die neu gesäten Tomaten auf der Fensterbank sind bereits das erste Mal umgetopft. Auch in den Tomatenkübeln vom letzten Jahr sprießt und grünt es schon. Ich erinnere mich daran, dass dies noch keine Tomaten sind. Leider habe ich vergessen, welche Pflänzchen dies sind. Offensichtlich bevorzugen sie Tomatenkübel. Nirgends sonst sprießen genau diese Keimlinge. Aber schon recht bald werden dort auch Tomaten keimen.

In einem der Kübel entdecke ich noch eine abgestorbene Chilipflanze. Den ganzen Winter über hing eine rote Chilischote an den vertrockneten Stängeln. Im Gegensatz zu den Tomaten fallen die Chilis nicht irgendwann zu Boden. Auch ist die Hülle deutlich stabiler. Trotz Frost und Winter ist die Hülle noch unversehrt. Ich möchte wissen, ob auch Chilis von alleine auskeimen. Ohne Fensterbank, Kunstlicht und verhätschelnde Wärme. Ich zupfe die Schote vom Stängel. So bald ich sie in die Hand nehme zerbröselt sie zwischen den Fingern. Noch etwas Erde darüber gestreut. Fertig ist ein neues Experiment. Garten ist für mich immer auch Ausprobieren. Es ist genug Platz, um einen Chili-Versuchstopf neben das Hochbeet zu stellen. Die „normalen“ Sämlinge stehen auf der Fensterbank und warten auf warme Temperaturen. Neues erfährt man nur, wenn man die normalen Wege auch einmal verlässt. Selbst wenn es nur um eine Chili-Pflanze geht.