Ein Winterquartier ist in einem normalen Garten immer nur eine Notlösung. Nicht jeder hat ein beheiztes Gewächshaus oder einen Wintergarten, der groß genug für Menschen und Pflanzen ist. Alle anderen räumen die Blumenkübel in die frostsichere Garage oder den Keller. Das funktioniert in der Regel so irgendwie. Für viele Pflanzen ist weder der Frost im Garten noch die Dunkelheit und Trockenheit in der Garage das richtige Klima. Ich habe schon oft Pflanzen im Winterquartier verloren. Ich schaue alle zwei, drei Wochen nach den Pflanzen. Lange Zeit ist alles in Ordnung. Und dann, plötzlich, ist wieder ein Kübel rascheltrocken und unrettbar. Ich frage mich dann, ob im Garten wirklich genauso viele erfroren wären, wie in der Garage vertrocknet sind.
Mittlerweile versuche ich, schon bei der Auswahl der Pflanzen dafür zu sorgen, dass sie ganzjährig einen guten Platz haben. Verfrorene Kamelien oder Zitronenbäumchen im edlen Terrakottakübel funktionieren die ersten paar Jahre. Doch bald hat man ein 100-Kilogramm-Monster und braucht ein ganzes Team an Nachbarn zum Tragen oder besser gleich den Kran der Freiwilligen Feuerwehr.
Bei mir gibt es ein paar schmückende Kübel mit Hortensien für Haustür und Terrasse. Ein Sonderfall ist der Salbei. Er friert im Boden jedes Jahr so stark zurück, dass ich eine zweite Pflanze in einen Kübel gesetzt habe. Alle anderen Kübel sind Sommerblumen, die ich jedes Jahr neu aussäe.
Ich arbeite gerne im Garten. Und es gibt viele Dinge, bei denen ich selbst beeinflussen kann, ob der Garten Freude oder pflichtvolle Qual ist. Mit der passenden Auswahl an Pflanzen und Arbeiten ist der Garten für Tiere, Pflanzen und für mich ein guter Ort.

