Ich hatte mich echt auf die eigenen Tomaten gefreut. Doch dieser Sommer ist in meinem Garten eine fast vollständige Missernte. Der häufige Regen ist einfach das falsche Wetter für Tomaten. Selbst wenn die Pflanzen gar nicht nass werden, sondern nur am gleichen Ort sind wie der Regen. Ohne festen Regenschutz oder Gewächshaus ist es einfach insgesamt zu feucht. Andererseits ist die Wiese zum ersten Mal seit Jahren durchgehend grün und bietet den Wildbienen reichlich Nahrung. Beim Rasenmähen muss ich oft anhalten, weil Bienen nicht auf Lärm reagieren. Ich warte dann kurz bis sie weiterfliegen.
Die wirklich sonnigen Tage sind in diesem Sommer weit verstreut und ich freue mich über jeden einzelnen davon. Während ich die Teepause noch mit Blaubeereis dekoriere, blicke ich beim Gemüse nun auf die zweite Jahreshälfte.
Ein Hochbeet ist gerade frei. Dort säe ich Feldsalat und Spinat aus und hoffe, dass es den beiden nicht zu warm ist, um zu keimen. Damit es nicht so lange leer bleibt im Beet, habe ich auch noch vorgezogenen Feldsalat gekauft. Ja, ich weiß, bei so kleinen Pflanzen wie Feldsalat ist das eigentlich Unsinn. Die gekauften Pflanzen werden kaum noch an Größe zulegen. Da wäre es sinnvoller gleich frisch geernteten Salat im Laden zu kaufen. Es muss nicht alles sinnvoll sein. Weder im Garten noch im Leben. Also freue ich mich, dem Feldsalat noch ein paar Zentimeter beim Wachsen zuzusehen. Außerdem habe ich ein paar kleine Mangold-Pflanzen entdeckt. Sie wurden von übermächtigen Zucchini erdrückt und kommen zusammen mit dem Feldsalat ins Neuanfangsbeet.
Im Garten gelingt längst nicht alles. Durch Gartenbücher à la „Selbstversorgung für Jedermann“ oder „Mit Balkongemüse durch das Jahr“ entsteht schnell der Eindruck, es sei kein Problem, alle Gemüse-Arten gleich intensiv zu betreuen und in ausreichend großer Menge anzubauen.
Wenn man sich das im Laufe des Jahres aufgegessene Gemüse, den Salat und die Körbe mit Äpfeln, Pflaumen und anderem Obst, bildlich vorstellt, wird schnell klar, dass der Balkon nicht einmal ausreicht, diese Menge auch nur aufzustapeln. Der eigene Garten hat schon eher die nötige Fläche – wenn die Wiese konsequent in einen Kartoffel- und Gemüseacker verwandelt wird.
Ich werde nun nicht länger den Tomaten nachtrauern. Gurken, Zucchini, Fenchel und Salat waren im ersten Halbjahr ein Erfolg. Jetzt starte ich mit Feldsalat und Spinat in die zweite Hälfte des Gartenjahres.


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