Von Jahr zu Jahr versuche ich früher und länger Tomaten zu ernten doch dieses Jahr läuft irgendwie alles schief. Schon die Setzlinge waren sehr unterschiedlich. Alle haben die gleiche Erde und die gleiche Pflege, aber einige mickerten von Anfang an. Natürlich habe ich nur die schönsten und kräftigsten ausgepflanzt. Doch kaum waren sie im Garten und wuchsen in die Höhe, hatten die ersten Blätter Krautfäule. Dabei hat es gar nicht so oft geregnet. Oder doch? Es gab einige kräftige Gewitterschauer, das stimmt. Aber insgesamt habe ich den Frühsommer zwar als kühl, aber freundlich in Erinnerung. Die Tomaten sehen das offensichtlich anders. Die Hälfte der Pflanzen ist schon vor der ersten Ernte verloren.
Gleichzeitig entdecke ich selbst im Gemüsebeet kräftige Tomatenpflanzen, die dort ganz ohne Pflege und Regenschutz wachsen. Einige davon werde ich in den nächsten Tagen in die Tomatenkübel pflanzen und die abgestorbenen Pflanzen damit ersetzen. So ein vermurkstes Tomatenjahr hatte ich schon lange nicht mehr!
Was nutzt die frühe Aussaat und wochenlange Pflege, wenn die wilden Sämlinge den Sommer besser überstehen als die sorgsam gehegten? Auch die Gurken vertragen den aktuellen Sommer gut. Vielleicht werde ich im nächsten Jahr die Tomaten behandeln wie Gurken: Bis Anfang Juni bleiben sie in großen Einzeltöpfen auf dem regengeschützen Balkon. Danach kommen sie so dicht wie möglich an die Hauswand.


So verschieden kann es sein. Dieses Jahr sind bei mir zum ersten Mal wirklich alle Pflanzen was geworden und sie strotzen vor Gesundheit selbst bei den kühlen Temperaturen und Regenwetter zur Zeit. Dabei hatte ich sogar viele Sorten nochmals probiert, die sonst nie was geworden waren. Ich habe ihnen gesagt, dass es dieses Jahr ihre letzte Chance sein wird 😅
Früchte gibt’s auch ohne Ende, nur leider werden sie nicht reif. Wochenlang hing alles grün in der Hitze und dann zack zu kalt zum Reifen 🤷♀️
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Ja, die Gartenjahre sind wirklich sehr unterschiedlich geworden. In den letzten Jahren gab es viele Situationen mit Unwettern in irgendeinem Teil Deutschlands und in meinem Garten war alles „in peace“. Da habe ich mich oft gefragt, wie ich denn von gelungener Ernte schwärmen kann, während andere Hochwasser im Keller haben. Selbst in einem Land mit recht einheitlichen klimatischen Bedingungen sind die Unterschiede riesig geworden. Nicht nur in extremen Lagen wie den Alpen (Gletscherschmelze) oder dem Brocken im Harz (90% der Fichten sind abgestorben), sondern ganz in der Nähe im 50 Kilometer entfernten Trendelburg (Landkreis Kassel) wurden Anfang August halbe Dörfer weggespült.
Ich sehe, dass der Klimawandel in den Gärten längst angekommen ist, während Politik und Wirtschaft weiterhin darüber streiten, ob es nun Elektro-Autos geben soll und ob fossile Brennstoffe vielleicht schädlich sein könnten. Ich habe noch keine wirkliche Vorstellung, wie ich auf das extremere Wetter reagieren kann. Der eigene Garten wird mir jedoch als Ort der Erholung und des Gemüseanbaus immer wichtiger.
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Hier auch total unterschiedlich. In einem Beet gleichzeitig Monster und Mickerlinge. Allerdings hat es hier wirklich viel geregnet ab Pfingsten.
Gruß
Llewella
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