Tomaten sind ja soo viel Arbeit: Lohnt das denn? (Tomaten-Arbeit 2/3)

Wenn genau das die Frage ist, ist die Antwort ein klares NEIN!

Auf den zweiten Blick mag ich das „lohnt es sich?“ hinterfragen. Was genau ist damit gemeint? Geht es um die Kosten für Wasser und Dünger? Geht es um die Zeit, die für Pflege und Gießen?

Mit einer sogenannten Vollkostenrechnung, einem Begriff aus der Betriebswirtschaft, lässt sich jede Gartenarbeit kaputtrechnen. Sobald ich anfange, die Stunden des abendlichen Gießens als Arbeitszeit zu berechnen, sollte ich lieber Tomaten im Discounter kaufen. Die haben mit einer eigenen Ernte zwar nur den Namen gemeinsam, haben aber ein klar kalkulierbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Selbst mit dem Mindestlohn bekomme ich für eine Stunde Arbeit im Sommer mehrere Kilo Tomaten.

Ich sehe den Garten als Beschäftigung, die Spaß macht, keine weite Anreise braucht, nur sehr wenig Ausrüstung, die wirklich nötig ist und zudem noch ein Ergebnis in Form von leckeren Tomaten liefert. Es ist schwer ein anderes Hobby mit so vielen positiven Aspekten zu finden. Jeder kann es machen. Es gibt keine Zugangsbeschränkung.

Das Missverständnis der vielen Arbeit entsteht, weil Tomaten etwas sind, das im Garten und im Supermarkt vorhanden ist. Sofort schnappt die Falle des Vergleichens zu.
Gartentomaten = Aussaat, Umtopfen, Gießen, Anbinden, Warten, auf warmes Wetter hoffen, nochmal Gießen, Ernten, Essen.
Supermarkttomaten = Aussuchen, Bezahlen, Essen.
Klingt so viel einfacher, leichter, lohnender. Ist es aber nicht. Der Vergleich passt einfach nicht. In diesem Sommer ist StandUp-Paddeln der aktuelle Hit. Aber niemand käme auf die Idee die Kosten mit dem Preis für Gemüse zu vergleichen. Ganz genauso ist es bei den Tomaten. Die einen sind das Sonderangebot im Laden. Die anderen sind Lebensfreude und Naturerlebnis. Nur der Name ist der gleiche.

Ganz davon abgesehen, bezahlen wir bei Tomaten im Supermarkt nicht nur mit Geld an der Kasse, sondern auch mit sinkendem Grundwasser und vertrockneten Landschaften wie in Spanien: Dürre im Naturschutzgebiet Doñana.

Die Frage vom Anfang lautet also in Wirklichkeit: Lohnt es, die Natur zu ruinieren, damit wir ganzjährig billige Tomaten (und anderes Obst) kaufen können? Ganz eindeutig NEIN!

Ich weiß, dass wir unser Leben nicht auf Knopfdruck und sofort ändern können. Aber Nachdenken hilft. Und kleine Schritte auch. Dinge, die sich heute und jetzt ändern lassen. Zum Beispiel bei den eigenen Tomaten. Anderes kaufe auch ich im Laden. Für mich gibt es eine klare Tendenz: Regional kaufen – Saisonal essen – Selber anbauen. Das ist manchmal mühsam, manchmal fehlt mir echt ein bestimmtes Obst/Gemüse. Das ist ganz oft überraschend und lecker.

Ein Gedanke zu “Tomaten sind ja soo viel Arbeit: Lohnt das denn? (Tomaten-Arbeit 2/3)

  1. Es lohnt sich immer. Zeit in der Natur verbringen. Gut für die Gesundheit. Pflegeleicht. Hin und wieder ausgeizen und unterhalb gießen. Ich mache das seit Jahren. Ein köstlicher Genuß. Kein Vergleich zu den gekauften Artikeln. Einfach mal probieren. Dann wird mancher Mensch mit einem … WOW im nächten Jahr wieder Tomaten anbauen.

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