Heldenreise mit Tomate
Seit mittlerweile acht Jahren baue ich meine eigenen Tomaten an. In den ersten Jahren war es das pure Abenteuer. Von meinen Eltern kenne ich nur die Sorte Harzfeuer. Als ich selbst anfing, Tomaten auszusäen, stand ich sprachlos vor einem ständig größer werdenden Universum aus Sorten, Namen und Farben. Mit großer Mühe schaffte ich es, mich auf zehn Sorten zu begrenzen. Die Tomaten können bei mir zwischen „Regengeschützter Hauswand“ und „Freiland“ wählen. Insgesamt habe ich Platz für maximal 25 Pflanzen. Also nichts mit Gewächshaus. Auch keine endlosen Reihen, in denen sich der Ertrag nach Menge und Zeitpunkt unterscheiden lässt.
Ich bin froh, um jede Pflanze, die gut trägt. Und, ich muss zugeben, dass in mancher Saison die selbstgeschriebenen Sortenschilder verloren gegangen sind. Da stand ich also vor vier oder fünf Cocktailtomaten, die ganz bestimmt zu drei verschiedenen Sorten gehörten. Aber welche Pflanze war nun die Cerise und welche die Ruthje? Auf diese Weise wurde mir klar, dass die zahlreichen Unterschiede, die langen Listen von Sortenregistern aufgezählt werden, im eigenen Anbau kaum erkennbar sind.
Im Laufe der Jahre reduzierte sich die Sortenvielfalt auf sechs bis acht Sorten pro Jahr und die Aufregung, um jedes neue Blättchen wich einer wohltuenden Routine. Es ist März, ach ja, es wird Zeit die Tomaten zu säen. Gartenkalk mische ich mittlerweile gleich beim Auspflanzen in die Erde. Was soll ich jedes Jahr neu darauf warten, dass die Rote Zora und sämtliche Marktomaten an der Blütenendfäule leiden? Alles kein Ding mehr. Aber geblieben sind die Freude an der eigenen Ernte und die Neugier an anderen Sorten.
Ich kenne nun die Möglichkeiten meines Gartens ebenso wie meine eigenen. Ich habe zwei Plätze für Tomaten. Der erste mit mehr Sonne, aber wenig Regenschutz. Der andere hat nur bis zum Nachmittag Sonne, ist aber so staubtrocken, dass nicht einmal Unkraut gedeiht. Ich selbst habe neben dem Garten einen Bürojob und kann mich nicht liebevoll um jedes Blatt kümmern. Es kommt vor, dass ich eine Woche lang weder gieße, noch die Seitentriebe herausbreche. Damit müssen die Tomaten leben können.
Für den trockeneren der beiden Standorte wage ich ein neues Abenteuer: Fleischtomaten im Alltagsgarten ohne Gewächshaus. Für das Gartenjahr 2020 ist die Fleischtomate meine Heldin. Gemeinsam starten wir die Reise durch das Jahr.
Die Reise beginnt – Die Aussaat der Fleischtomaten

Ich habe keine Großmutter aus Südeuropa, die mir ihre Haustomate vererbt hat. Nicht einmal einen seit Generationen bewirtschafteten Bauerngarten. Ich gebe zu, dass ich solche Berichte sehnsuchtsvoll verfolge. Ich denke dann „Ach, hätte ich doch bloß auch so eine Familie“. Aber es muss auch ohne jahrzehntealte Erfahrung gehen. Selbst die beneideten Großmütter hatten irgendwann ihre erste Tomatenpflanze. Nur halt ein paar Dutzend Jahre früher als ich. Nach fünf Jahren mit Salat- und Cocktailtomaten kommt nun eine neue Herausforderung!
Der Sommer ist noch weit. Bisher ist nicht einmal der Winter so recht angekommen. An manchen Tagen fühlt es sich eher nach Spätherbst an. Dennoch schicken die ersten Sommergäste schon ihre Voranmeldungen. Die großen Fleischtomaten brauchen in der Regel lange bis die Früchte reifen. Da nutzt auch der Hinweis „frühe Sorte“ meist nicht. Damit die erste Ernte nicht erst Ende September reif ist, bekommen die Pflanzen einen früheren Start. Ab April dürfen sie auf den Balkon. An den wenigen Frosttagen hole ich sie zurück ins Haus.
Heute säe ich die ersten Sorten aus. Sonst wird das nichts mit den Pflanzen, die im April auf den Balkon dürfen. In etwa vier Wochen gibt es dann eine zweite Runde für Cocktail-Tomaten.
Madame Marmande
Ich hatte noch gar nicht mit der Planung begonnen, da stand Madame schon in der Tür. Und bevor ich recht wusste, wie mir geschah, hatte sie schon die Stichworte „freilandtauglich“, „flachrund“ und „berühmte Sorte“ ins Beet geworfen. Als nächstes schwärmte sie von ihren zahlreichen Zöglingen, was wohl mit „ertragreich“ zu übersetzen ist.
Moment Mal! Wer sind Sie denn und was wollen Sie in meinem Garten? Wo kommen Sie überhaupt her?
Also der Reihe nach:
Die Dame ist eine Fleischtomate und berühmt ist sie tatsächlich. Vor etwa sechs Wochen ist sie mir in einer Saatgutauslage begegnet und hat mit ihrem resoluten Auftreten, den diesjährigen Anbau von Fleischtomaten ausgelöst.
Seit ziemlich genau 1863 wächst sie in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine. Ganz grob ist das auf der französischen Landkarte unten links. Die bekannteste Stadt ist Bordeaux. Im genannten Jahr 1863 wurde aus den U.S.A. kommend die Reblaus in diese Region eingeschleppt und die Winzer verloren große Teile ihrer Weinstöcke. Auf der Suche nach einer Alternative entschieden sich die Winzer für den Anbau von Tomaten.
Die nach der Stadt Marmande benannte Tomate ist eine Kreuzung der Sorten Ponderosa und Mikado. In allen Quellen wird sie als ertragreich beschrieben. Was die Höhe der Pflanzen angeht schwanken die Angaben zwischen niedrig (1,3 Meter) und normal (2 Meter). Außerdem sei sie sowohl für das Gewächshaus als auch die geschützte Kultur geeignet. Ich vermute, dass mit geschützter Kultur umschrieben wird, dass sie keinen Regen verträgt, also sehr anfällig für Braunfäule ist. Ich werde ihr einen Platz gegenüber dem Gartenhaus reservieren. Das ist zwar offiziell Freiland, aber dennoch recht trocken. Ich hoffe, es ist der Dame sonnig genug.
In Marmande gibt es jedes Jahr ein Tomatenfest mit Umzügen, Konzerten, einem Markt nur für Tomaten. Ich bin gespannt, ob ich dieses Jahr von meinem Garten aus mitfeiern kann.
Rose de Berne – Fleischtomate oder roséfarbene Hochstaplerin?
Eine Tomate, so besonders wie eine Rose? Eine Tomaten-Rose aus der verschneiten Schweiz? Welch Wunderding muss das sein. So dachte ich, als ich den Namen zum ersten Mal las. Nach und nach enthüllte sich, dass es nicht um die Rose als Pflanze geht, sondern um die Farbe Rosa. Also eine rosafarbene Tomate.
Nun gut, eine Tomatenzüchtung aus der Schweiz ist trotzdem ungewöhnlich. Sicher war es mein Missverständnis. Mittlerweile sind die bestellten Saatgutpackungen eingetroffen. Mit leicht hängenden Schultern sitze ich am Küchentisch und Rose de Berne leuchtet nicht mehr ganz so verheißungsvoll wie zuvor.
Wird in Bern eigentlich französisch gesprochen? Bern liegt doch im deutschsprachigen Teil der Schweiz, n’est-ce pas? Eine französischsprachige Tomate, die nach der Schweizer Hauptstadt benannt ist. Entweder gibt es da noch eine Geschichte zu entdecken – oder mein rosafarbener Sommergast ist eine kleine Hochstaplerin.
Ich nehme mir den Nachmittag Zeit und stöbere durch zahlreiche Tomaten-Blogs und Saatgutverkaufsportale. Zum Schluss packe ich alle Informationen in eine Excel-Tabelle und sortiere so lange, bis sich ein übersichtliches Bild abzeichnet.
Herkunft & Name:
Schweiz oder Frankreich. Möglicherweise nach der Apfelsorte Berner Rosenapfel benannt.
Größe & Wuchs:
Besonders breite, riesige Pflanze.
Etwa 1,80 Meter hoch oder auch über 2,50 Meter.
Ertrag & Reifezeit:
Eher gering. Wahlweise auch viele Früchte mit Blütenendfäule.
Sehr später Erntebeginn (Mitte September).
Besonderheiten & Aroma:
Dünne Haut. Platzanfällig. Rosarote Früchte.
Hervorragender Geschmack. Weltweit beliebt. Zartschmelzend. Das gute Aroma entschädigt.
Also doch eine roséfarbene Hochstaplerin? Wenn die Beschreibungen beschwichtigend das zartschmelzende Aroma betonen, dann ist Vorsicht angesagt! Ich werde sie neben die bodenständige Madame Marmande setzen. Die beiden können sich dann fern der Heimat auf Französisch darüber austauschen, wie es ihnen in Nordhessen gefällt. Und ich behalte die beiden im Auge. Niemand ist perfekt und jeder kann mal eine Macke haben. Aber wenn geringe Ernte mit platzanfälligen Früchten und Blütenendfäule zusammenkommen, dann wächst bei mir nächstes Jahr wieder Matina.
Ochsenherztomate – Nur echt, wenn sie herzförmig ist
Ich verbinde mit den großen und oft ungewöhnlich geformten Fleischtomaten automatisch Süd und Südosteuropa. Das liegt vielleicht daran, dass es in meiner Kindheit nur „normale“ Tomaten gab. Erst durch die damaligen Gastarbeiter aus Spanien, Italien und Jugoslawien wurden in meiner Familie auch Fleischtomaten bekannt. Die Fleischtomaten waren immer irgendwie das Besondere, Ursprüngliche und Bessere.
Heute – über vier Jahrzehnte später – werde ich selbst diese besonderen Tomaten anbauen. Ich bin überrascht, dass viele der Fleischtomaten aus Russland stammen und nicht aus Spanien, Italien und Jugoslawien. So ist es auch bei der Ochsenherztomate. Auf den ersten beiden Tomatenblogs lese ich noch von der „berühmten italienischen Sorte cuore di bue“. Am Ende des Nachmittages sind dann die Quellen, die dem Ochsenherz einen Ursprung im Russland von 1900 zuschreiben, in der Überzahl.
Gerade weil der Name so berühmt ist, sprießen neuerdings die Ochsenherzen aus jedem Saatgutkatalog und selbst den Gemüseauslagen im Supermarkt. Das originale Ochsenherz hat eine sehr weiche Haut, ist also für den Handel völlig ungeeignet. Außerdem ist es wirklich herzförmig und nicht birnenförmig. Letzteres ist der entscheidende Unterschied, zwischen echten Ochsenherztomaten und modernen Nachbildungen à la Ochsenherz-Corazon F1.
Herkunft & Name:
Berühmte italienische Sorte oder Russland vor 1900
Größe & Wuchs:
Eher zierlich. Oder bis 2 Meter hoch.
Welk wirkende, nach unten hängende und gedrehte Blätter.
Ertrag & Reifezeit:
Frühe Sorte. Ernte bereits ab Ende Juli. Nach einer Pause im August, eine zweite Ernte.
Gewicht bis 500 Gramm.
Besonderheiten & Aroma:
Rosa bis rot. Herzförmig. Gerippt. Dünne, weiche Schale. die dünne Schale der Früchte platzt leicht auf.
Echte Ochsenherzen haben festes und durchgängiges Fruchtfleisch ohne Saftkammern, sehr wenig Kerne, und ein süßliches Aroma.
Vollreife Früchte sind nicht lange lagerfähig. Also entweder sofort essen oder zu Soße verarbeiten.
Brandywine – Eine rote oder pink Fleischtomate mit nebulöser Herkunft
Am Ufer des Flüsschens Wauwaset beginnt ein neuer Tag. Die ersten Sonnenstrahlen tasten sich kraftvoll durch den Nebel des frischen Morgens. Wauwaset, wo soll das sein? Wauwaset, so sagen die indianischen Ureinwohner zu diesem Wasser. Für die ersten Siedler aus Europa ist es dann der Fiskiekylen. Heute nennt er sich Brandywine Creek. Auch dieser Name stammt von einem Siedler. Einem englischen dieses Mal. Andrew Braindwine, so sagt man wenigstens.
Von Nordwesten kommend schlängelt sich der Brandywine Creek 30 Kilometer bis nach Wilmington (Dalaware). Die 70.000 Einwohner leben etwa auf halber Strecke zwischen New York und Washington DC an der Ostküste der U.S.A. Außerdem ist es die Heimat der Brandywine-Tomaten. Fast alles Weitere über diese Tomaten bleibt ein Geheimnis des nebelverschleierten Morgens am Ufer des Flüsschens Brandywine.
Die Herkunft ist wahlweise unklar oder schon ab 1885 in Saatgutkatalogen nachgewiesen.
Es gibt eine „echte“ Brandywine. Und eine rote. Und eine pinke. Vielleicht sind die Rote und die Pinke identisch.
Die Früchte sind bis zu 300 Gramm schwer. Die Tomaten sind so groß wie Hamburgerscheiben. Die Tomaten sind bis zu 700 Gramm schwer.
Ach ja, selbstverständlich sind sie zartschmelzend und eine der besten Tomaten überhaupt. (Bin ich eigentlich der Einzige, der bei zartschmelzend an Schokolade denkt?)
Schließlich finde ich dann doch noch eine Information, die vielleicht den Nebel etwas lichtet:
Die „echte Brandywine“ ist rosafarben und kartoffelblättrig. „Brandywine Red“ hat dagegen rote Früchte und normalblättriges Laub. Sobald die Blätter groß genug sind, werde ich wissen, ob ich eine echte Brandywine ausgesät habe. Wenn die echte dann gleichzeitig auch noch pink sein sollte, dann ist sie hoffentlich auch ertragreich und widerstandsfähig.
Puh, ich hatte nicht gedacht, dass die Aussaat von Fleischtomaten solch eine Detektivarbeit ist. Nun bin ich doppelt gespannt, was aus den Sämlingen wird.
Tschernij Prinz
Der Name klingt russisch und die Tomate ist es auch. Da ist kein „möglicherweise von Siedlern nach DaUndDort gebracht“. Kein „wahrscheinlich französischer Ursprung“. Das gefällt mir. Auch die Farbe ist einmal etwas anderes als das Rosé, Rosa oder Pink der anderen Fleischtomaten unter meinen diesjährigen Sommergästen: Granatrot bis braunrot. Ich bin gespannt, wie das im echten Leben aussieht.
Als ich von der Herkunft aus Sibirien lese, bin ich ersteinmal überrascht. Bei dem Stichwort Sibirien denke ich an baumlose Landschaften und endlose Winter weit im Norden Russlands. Aber Sibirien ist viel mehr als den menschenleeren Norden. Im Gegensatz zu den Begriffen Tundra und Taiga, die eine bestimmte Art Landschaft beschreiben, ist Sibirien eine rein geographische Angabe. Sibirien umfasst diejenige Fläche Russlands, die östlich des Uralgebirges ist. Dabei reicht Sibirien von der Mongolei im Süden bis zum Polarmeer im Norden und bis an den Pazifischen Ozean. Etwa Dreiviertel der Fläche Russlands werden als Sibirien bezeichnet.
Für die Fleischtomate Tschernij Prinz wird die Stadt Irkutsk als Herkunft angegeben. Irkutsk liegt im Süden Sibiriens und auf dem gleichen Breitengrad wie Berlin. Die Sommer beider Städte sind bezüglich Temperatur und Regen sehr ähnlich. Von Oktober bis April ist es allerdings in Irkutsk deutlich kälter als in Berlin.
Herkunft & Name:
Russland, Sibirien
Größe & Wuchs:
Meist nur 1,80 Meter hoch. Dafür viele und kräftige Seitentriebe. Braucht eine stabile Stütze oder konsequentes Ausgeizen.
Ertrag & Reifezeit:
200 bis 300 Gramm schwere Früchte. Ertragreich.
Bei der Reifezeit herrscht Uneinigkeit. Tschernij Prinz wird sowohl als frühe, aber auch als späte Sorte beschrieben. Die Angabe der Reifezeit mit 70 bis 80 Tagen deutet eher auf spät hin.
Besonderheiten & Aroma:
Granatrot bis braunrot. Flachrund. Leicht gerippt mit dünner Schale.
Das rotbraune Fruchtfleisch.
Charakteristischer Grünkragen. Die Ausbildung von Grünkragen wird ganz allgemein durch hohe Wärme und zu viel Feuchtigkeit / Gießen begünstigt. Die Sommer in Irkutsk sind wärmer als hier. Ich bin gespannt, wie die Tomaten sich hier entwickeln.
Das scheint dein Fachgebiet zu sein :D.
Danke für die ausführliche Erklärung. Jetzt kenne ich mich ein wenig besser aus.
Aber der Grund für Clara Immerwahrs Selbstmord kann auch ein anderer sein: jahrelange Verdrängung von Problemen, mangelnde Herausforderung durch eine berufliche Tätigkeit… halte ich für wahrscheinlicher.
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Ich hatte letztes Jahr keine gute Ernte, vermutlich war die Erde ausgelaugt. Heuer habe ich sie schon mit Kompost angereichert, und die Idee mit dem Kalk finde ich auch gut.
Ich weiß nie, welcher Dünger für was ist und benutze aktuell nur Hornspäne und Knochenmehl.
Aber was ist Mineraldünger eigentlich?
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Die Chemie unterscheidet zwischen „organisch“ und „an-organisch“ ( = nicht-organisch). Dies ist eine historische Einteilung, die zum Teil überholt ist, aber sie ist für den Alltag in der Chemie so hilfreich, dass sie beibehalten wurde. Anorganisch meint Substanzen wie Salze (Kochsalz und andere Salze), Metalle oder Erze. Organisch meint Substanzen aus lebendigen Wesen wie Enzyme, Vitamine oder Pflanzenfarbstoffe. In dieser Einteilung sind Hornspäne ein organischer Dünger. Ich vermute, dass Bauern schon seit Jahrhunderten mit Pferdemist düngten. Einfach aus Erfahrung. Der Chemiker Justus von Liebig fand heraus, dass für das Pflanzenwachstum die chemischen Elemente Kalium, Phosphor und Stickstoff wichtig sind. Diese finden sich in organischen Düngern, wie Pferdemist, Hornspänen oder dem Vogelmist Guano. Carl Bosch und Fritz Haber entwickelten Anfang des 20. Jahrhunderts eine Methode, um an-organischen Dünger ( = Mineraldünger) herzustellen und damit unabhängig von tierischen Produkten zu werden.
Neben diesem wissenschaftlichen Erfolg hat Fritz Haber das gleiche technische Verfahren auch verwendet, um Ammoniak herzustellen und im 1. Weltkrieg als Giftgas einzusetzen. Seine Frau Clara Immerwahr, eine der ersten Chemikerinnen, hat sich aus Protest gegen den Giftgaseinsatz, das Leben genommen.
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