Nicht nur für das Schneiden der Rosen ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Auch das Pflanzen von wurzelnackten Rosen kann jetzt noch erledigt werden. Wurzelnackt bedeutet, dass man keine Pflanze in einem Topf kauft, sondern wirklich nur die kurzen oberirdischen Triebe und eine gakelige Wurzel. Eine Wurzel, die so kahl und nackt ist, als wäre sie nie in der Erde gewesen. Ich weiß nicht, wie die Baumschulen dies bewerkstelligen, aber es ist offensichtliche eine so große Arbeitserleichterung, dass wurzelnackte Rosen kaum die Hälfte von getopften Rosen kosten. Der einzige Nachteil für den Kunden ist, dass wurzelnackte Rosen in den Wintermonaten gepflanzt werden müssen: In der sogenannten Vegetationsruhe. Diese Vegetationsruhe geht jetzt sehr zügig dem Ende entgegen. Es ist also die letzte Gelegenheit, noch preisgünstige Rosen oder andere wurzelnackte Gehölze zu kaufen und zu pflanzen.
Ich hatte vor zwei Jahren schon einmal einen Versuch der „Aufforstung“ des Rosenbeetes gestartet. Doch ich war zögerlich und unerfahren. Deshalb ergänzte ich nur zwei Rosen. Eine davon wuchs gut an, die andere leider nicht. Es ist wie bei allen Pflanzen, die in den eigenen Garten einziehen: Manche überstehen den Umzug nicht. Ganz egal, ob sie vom Discounter oder vom Traditions-Staudenfachversand kommen. Nun also der nächste Anlauf. Dieses Mal mit vier Rosen. So eine Rose braucht halt auch mehr Platz als eine Küchenschelle oder eine Hyazinthe. Also bestelle ich doch nicht gleich ein Dutzend.

Nach der Pflanzanleitung gesetzt und mit Erde angehäufelt sind die neuen Rosen so winzig, dass sie nur an dem Namensschild erkennbar sind. Ich wünschte die Vorbesitzer von Haus und Garten hätten ebenfalls die Namensschilder an die Rosen gebunden. Ich wüsste gerne, welche Sorten es sind, die hier seit vielen Jahren wachsen – auch wenn ich den Namen dann vielleicht in einem historischen Katalog von 1960 nachschauen müsste.
Zwei lange Gartentage Rosen, Staudenschnitt und Unkrautrupfen sind vorbei. Für Ostern ist viel Regen angekündigt, aber auch der erste Tag über 20 °C. Die Woche nach Ostern habe ich frei. Da wird es sicher noch allerlei Gartenerlebnisse geben…
So sahen die Rosen aus, die zum Haus gehören. Neu einziehen wird nun Gertrude Jekyll. Ich hoffe, die beiden vertragen sich.


Vielen Dank für deine Beschreibung der wurzelnackten Rosen. Früher war das Pflanzen von Rosen mit bloßen Wurzeln Gang und Gäbe. Der Eintrag ist demnach ein schöner Ausflug in die Vergangenheit. Es war also doch nicht alles schlecht, was früher gemacht wurde.
Hast du nicht schon mal Fotos deiner alten Rosen gepostet? Ich wollte nämlich schon einmal in meinen 2 oder 3 alten Rosenkatalogen nachschlagen, aber entweder habe ich die Rosen darin nicht gefunden oder ich habe mir das mit den Fotos eingebildet.
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Danke für die Info, das war mir nicht klar, dass diese Art des Pflanzens früher das Normale war. Aber klar, die Gartenmärkte wie wir sie heute kennen, sind eine recht neue Erfindung und in Baumschulen ist wurzelnackt noch immer eine typische Verkaufsform. Dann kann man eben nicht das ganze Jahr über pflanzen. Auch etwas, das sich der moderne Gärtner nicht mehr vorstellen kann.
Ich habe bestimmt schon Fotos von Rosen gepostet und es waren dann immer diese alten Rosen, weil es nur ein Beet mit Rosen gibt. Ich ergänze mal den Artikel um zwei Fotos. Vielen Dank für die Suche. Ich bin sehr gespannt, ob Du etwas findest. Hoffentlich sind die Fotos aussagekräftig genug.
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Die abgebildete Rose ist ja wunderschön, in Farbe und Form. Die Blütenform ist sehr elegant.
Eigentlich sieht sie gar nicht so alt aus. Die Kataloge, die ich habe, sind ca von 1980. Ich hatte damals ein Faible für alte (historische) Rosen.
Nur anhand der Farbe die richtige Bezeichnung zu finden, ist schwierig. Man müsste Beschreibungen studieren und die Rose beobachten –> Blüte, Blätter, Stacheln, Wuchsform. Farbwechsel beim Verblühen?
Es könnte zum Beispiel sein (3 Beschreibungen einer einzigen Rose):
Die Beetrose The Queen Elizabeth besticht mit ihren edlen, gut gefüllten Blüten im zarten rosa Farbton und ihrem zarten Duft.
Lammerts 1956) Diese historische Sorte wurde 1954 zu Ehren der britischen Königin Elisabeth II. anlässlich ihrer Krönung benannt. Sie zeigt uns gut gefüllte Blüten in einem zarten rosa Farbton. Sie wächst besonders kräftig in einer Höhe von 120 cm. Ihr dichtes Laub lässt die edlen Blüten besonders strahlen. Im Jahre 1979 hat diese schöne Rose zu Recht die Bezeichnung „Weltrose“ erhalten. Weiterlesen: Blattgesundheit-Sternrußtau; Blattgesundheit- Mehltau; Wuchshöhe- 80 – 120 cm; Blütendurchmesser, offen6 – 8 cm.
The Queen Elizabeth Rose, Queen of England, Lammerts (USA) 1954 Teehybride, lachsrosa große Blüte dauerblühend bis zum Frost, manchmal ganz leichter Duft gute Selbstreinigung Hagebutten gute Schnittrose, als Anfängerrose empfohlen. All American Selection 1955, RNS Gold 1955, ARS Gold 1960, Goldene Rose Den Haag 1968, Weltrose. Wichtige Elternsorte
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Vielen Dank für die Recherche! Ja, das könnte wirklich sein, dass es diese Sorte ist. Einige der Fotos im Netz sehen genauso aus wie unsere Rosen. Auch die Stichworte „robust“ und „volle Sonne“ kann ich bestätigen. Das Haus ist von 1956. Ob die Eigentümer vielleicht wirklich die damalige Rosenneuheit hier pflanzten? Ich mag diese Idee!
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