Die Zweige der Aroniabüsche biegen sich so weit nach unten, dass die reifen Beeren vom wuchernden Giersch verdeckt werden. Bei den Johannisbeeren und der Felsenbirne sind die Amseln fleißige „Erntehelfer“. Die Aroniabeeren hängen teilweise so nah am Boden, dass sie eher von Mäusen abgeerntet werden.
In meinen Unterlagen sehe ich, dass ich schon 2016 die ersten Aroniabüsche gesetzt habe. In den ersten Jahren war ich oft von der geringen Ernte enttäuscht. Die Büsche hingen zwar auch damals schon voll, aber die Büsche waren deutlich kleiner als heute. Zudem sind die einzelnen Beeren so leicht, dass ich an mehreren Büschen zusammen nur etwas mehr als ein Kilogramm Beeren ernten konnte.
Aroniabüsche wachsen recht langsam. Eine große Ernte braucht ein paar Jahre Geduld. Also einfach ein paar Büsche setzen und sie ersteinmal vergessen. In ein paar Jahren tragen sie so viele Beeren, dass es für Saft und Gelee reicht. Wer eine ganz schnelle Ernte haben möchte, kann im Herbst die Gartenmärkte abklappern und schauen, wo es Aroniabüsche mit reifen Früchten gibt. Da Pflanzenmärkte die Büsche nur verkaufen, kümmert sich niemand um die reifen Früchte, die dort hängen.
Sowohl Corona als auch der Krieg gegen die Ukraine zeigen, wie schnell die globalen Lieferketten instabil werden. Plötzlich wird klar, wie weit viele unserer Lebensmittel unterwegs sind. Warum also nicht etwas so unkompliziertes wie Aronia im eigenen Garten anbauen? Aroniabeeren sind extrem einfache Früchte. Die Büsche brauchen keinerlei Pflege, Rückschnitt oder sonstige Unterstützung. Ich mache nichts, außer im Herbst zu ernten.
Und das, obwohl Aronia zu den Superfoods gehört. Als Superfood werden seit einigen Jahren solche Beeren oder Körner bezeichnet, die ungewöhnlich viele Vitamine oder besondere Inhaltsstoffe besitzen [1]. Aroniabeeren enthalten die Vitamine A, C, E, K sowie Kalzium, Magnesium, Kalium, Zink und Eisen. Zudem haben sie einen großen Gehalt an Anthocyanen. Dies sind sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide. Sie wirken anti-oxidatitiv.


[1] Niedersächsisches Amt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit:
Der Begriff „Superfood“ wird seit einigen Jahren immer häufiger verwendet. Allerdings gibt es keine rechtlich verbindliche Definition. Im Allgemeinen werden mit „Superfood“ Lebensmittel bezeichnet, die einen besonders hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und/oder sekundären Pflanzenstoffen aufweisen.
Waren diese Superfood ursprünglich überwiegend exotischer Natur, so werden mehr und mehr heimische Lebensmittel mit einbezogen. Die Angebotspalette reicht von der Frucht, beziehungsweise Pflanze als solche über getrocknete Produkte und Saft bis hin zu Extrakten und Pulvern. Auch Lebensmittel, denen (kleine) Anteile von Superfood beigemischt werden, wie Müsli, Brot oder Smoothies, finden sich im Handel.