Gartengeplauder  oder  Dieses Buch ist gut für …

Vorwort aus „Uhles Gartengedanken – Mehr als aufschreiben, was gerade wächst“

Es ist Nachmittag. Die Arbeit im eigenen Garten ist getan. Sie haben Ihr neues Gemüsebeet gejätet und sitzen erschöpft aber glücklich mit einem Tee auf der Gartenbank.

Für mich sind das die Momente, in denen ich genug davon habe, zu lesen wie der Kompost aufgesetzt werden muss und welche Tomatensorte wann reif ist. Dann genieße ich es, einem Text zu lauschen, der zwar „irgendwie“ mit Natur und Garten zu tun hat, aber ansonsten nett dahinplaudert. Für solche Momente ist dieses Buch gedacht.

Mir geht es nicht darum, zu erklären, warum die neueste Modefarbe der Tulpensaison völlig unmöglich ist oder Ihnen einzureden, dass es nur eine einzige wirklich richtige Methode gibt, Gurken anzubauen – nämlich meine! Sehen Sie* dieses Buch als einen Plausch am Gartenzaun:
„Na, wie geht es den Tomaten? Immer noch Harzfeuer, wie jedes Jahr?“
„Ach, weißt du*, dieses Jahr traue ich mich mal an andere Sorten. Die Rote Zora soll ja sogar im Freiland wachsen. Das probiere ich aus!“

Seit mehr als fünf Jahren schreibe ich den Gartenblog, aus dem dieses Buch entstanden ist. Dabei werde ich oft gefragt, was das ist, das ich da schreibe: Garten-Tipps? Kolumnen? Kräuterweisheiten? Etwas Unterhaltsames? Ein Sachbuch?

Ich schaue mir die Bücher an, die für mich Vorbilder sind: Reginald Arkell (Pinegars Garten), Michael Pollan (Meine zweite Natur: Vom Glück, ein Gärtner zu sein), Susanne Wiborg (Bin im Garten), Ilga Eger (Ein Jahr im Garten), Max Scharnigg (Feldversuch). Keines davon bezeichnet sich als Roman, Sachbuch oder Erzählung. Es wird dem Leser überlassen, zu entscheiden, was er da liest. Nun gut, wenn es noch keine Bezeichnung für freundlich-unterhaltende und zugleich sachlich-informative Gartengeschichten gibt, dann erfinde ich sie selbst: Dieses Buch enthält literarische Gartensachgeschichten. Oder um es weniger förmlich auszudrücken: Gartengeplauder.

Uhles Gartengedanken ist gut für …

  • Die Freude am Gärtnern, auch wenn es nicht so wird wie geplant.
  • Die eine oder andere Idee, auf die man selbst noch nicht gekommen ist.
  • Den Blick vom eigenen Garten zum großen Ganzen.
  • Das Glas Rotwein nach einem anstrengenden Gartentag.

 

* Welche Anrede passt zu einem Gartenbuch? Ich selbst mag es nicht, wenn ich in Texten von mir völlig fremden Menschen mit „Du“ angeredet werde. Andererseits ist das Miteinander an Gartenzäunen und Pflanzenbörsen so freundschaftlich und zugewandt, dass mir das distanzierte „Sie“ dafür ungeeignet erscheint.