Der August ist für mich der absolute Sommermonat. Flirrende Hitze in andalusischen Pinienwäldern. Sonnenbrand bei der Radtour nach Svolvær. Und ganz am Ende dann der erste Pflaumenkuchen der Saison. Herbst und Winter sind noch weit. Doch wenn ich bis Januar Salat und Gemüse ernten will, dann muss ich jetzt aussäen. Während es im Frühjahr oft zu kalt ist, um im Freiland zu säen, ist es nun zu warm.

Hm, nun ja, ich gebe zu, seit einigen Jahren stimmen meine Erinnerungen aus Jugend und Studium immer weniger mit dem tatsächlichen August überein. Doch auch wenn Unwetter zunehmen und der Juni wärmer ist als der August, bleibt die Aussaat von Aussaat von Salaten im Sommer eine Herausforderung. Viele Pflanzen keimen nur bis zu einer gewissen Höchsttemperatur von gerade einmal 15 °C. Kopfsalat, Feldsalat und Spinat gehören in diese Gruppe der Kaltkeimer. In den letzten Wochen habe ich die Aussaatschalen in den Keller gestellt. Das funktioniert halbwegs. Ich habe auch den Kühlschrank ausprobiert, aber gerade Salate sind zusätzlich auch noch Lichtkeimer. Im Keller keimt die Hälfte. Im Kühlschrank gar nichts. Nur kalt allein, reicht also auch nicht.

Meine Winterkulturen im Überblick:
Spinat/Feldsalat lassen sich noch im September und Oktober aussäen. Ihnen reichen die niedrigen Temperaturen zum Keimen. Danach wachsen sie langsam, überstehen Fröste bis –10 °C und wachsen im Frühjahr weiter. Für die Ernte im Dezember säe ich jetzt. Wenn die Hochbeete im September/Oktober dann leer sind, säe ich schon fürs Frühjahr.
Winterpostelein säe ich Ende September mit der zweiten Herbstsaat des Feldsalates.
Winterkopfsalat Bunter Kaufunger soll bis –20 °C überstehen. Ich baue ihn dieses Jahr zum ersten Mal an. Ich werde die kühlen Tage nutzen, um reichlich zu säen.
Grün-/Palmkohl keimen bei „normalen“ Temperaturen und überstehen Fröste bis –10 °C.
Endivien keimen zum Glück bei normalen Temperaturen. Ich habe schon zahlreiche Pflanzen im Beet und säe regelmäßig nach. Endivien vertragen leichte Fröste bis –5 °C.