Im Februar Tomaten aus dem Vorjahr sammeln und als Saatgut verwenden (Tomatenexperiment 2019)

20. Februar 2019

Ich bin immer wieder überrascht, wie zäh Tomaten sind. Sie säen sich von alleine zwischen den Terrassenplatten aus, wachsen ohne Zögern weiter, wenn der Haupttrieb abgebrochen ist und überstehen sogar leichte Frostnächte. Nachdem es mir 2018 gelungen ist eine stark zurückgeschnittene Tomatenpflanze über den Winter zu bekommen, habe ich in diesem Jahr ein neues Experiment gestartet.

Die Pflanze über den Winter zu bekommen, bedeutet sich von Oktober bis Februar immer wieder um die Pflanze zu kümmern, darauf zu achten, dass sie genug, aber nicht zu viel Wasser hat und sie regelmäßig zurückschneiden, damit sie nicht zu stark austreibt. Wie wäre es, genau das Gegenteil zu tun: Sich weder um die Pflanzen aus dem letzten Jahr noch um die Saatgutgewinnung kümmern?

An zwei Pflanzen, die seit letztem Herbst im Freiland stehen habe ich noch rote Früchte entdeckt: Eine Cocktailtomate Ruthje, die ich selbst gezogen hatte und eine Wildtomate, die ich geschenkt bekam. Die Cocktailtomaten sind völlig verschrumpelt und ausgetrocknet. Die Wildtomaten sehen noch ganz normal aus. Winzig, ja, aber ansonsten vollständig intakt. Beides packe ich in kleine Töpfe mit Anzuchterde und warte. Die Wildtomaten zerquetsche ich etwas. Die Cocktailtomate ist so vertrocknet, dass ich sie nehme, wie sie ist.

9. März 2019

Die Wildtomate sprießt schon nach wenigen Tagen. Von der Cocktailtomate ist bisher nichts zu sehen. Die Kerne aus der verschrumpelten Hülle haben es natürlich schwerer, aber nun ja, es ist ein Experiment. Der Lebenswille von Tomaten hat mich schon so oft überrascht, dass ich der Cocktailtomate eine Chance gebe. Parallel habe ich auch ganz normal ausgesät. Um meine Tomatenernte ist mir nicht bange.

20. März 2019

Beim Umtopfen wird deutlich welche Vielzahl an Keime aus einer einzigen Wildtomate sprießen. Mir war tatsächlich nicht klar, dass soo viele Kerne in einer Wildtomate stecken. Ansonsten hätte ich nur eine Tomate verwendet und den Inhalt gleich auf mehrere Töpfe verteilt. Nun muss ich sehen, wie ich die winzigen Pflänzchen voneinander trennen kann.

 

5 Gedanken zu “Im Februar Tomaten aus dem Vorjahr sammeln und als Saatgut verwenden (Tomatenexperiment 2019)

  1. Schade, dass es kein Foto gibt, wie die Tomaten aus den Terrassenplatten kommen. Aber ich kann mir das schon gut vorstellen, habe auch schon die ein oder andere Tomatenpflanze versehentlich gepflanzt.

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    • Die Fotos gibt es natürlich. Leider lässt es sich nicht in den Kommentar einfügen. Ich habe jetzt eines der Fotos in den Beitrag eingefügt. Die Tomate muss direkt vor den Terrassenplatten wurzeln, schlängelt sich über die Platten und rankt dann an einer kleinen Trennmauer empor. Auch der Kater schaut sich das ganz verwundert an. Eine zweite Pflanze hatte sich tatsächlich zwischen den Fugen der Platten rund um den Komposthaufen ausgesät.

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  2. Guten Morgen!
    Meine Tomätchen durften gestern zum ersten Mal an die frische Luft. Am Nachmittag ging ein ganz schön kräftiger Wind. Am Abend standen alle Pflanzen seitlich geneigt. Über Nacht im Haus haben sie sich wieder aufgerichtet und ich bilde mir ein, dass sie besser aussehen als vorher. Hinter einer Scheibe bekommen sie eben doch weniger Licht. Nachher dürfen sie wieder raus. Im Moment sind wir noch kurz über der Frostgrenze und der Wind ist recht ruppig.
    Ich wünsche dir einen schönen Tag!
    Liebe Grüße, Sibylle

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  3. Guten Morgen Sibylle
    Selbst beim Frost bin ich mir inzwischen nicht mehr sicher. Nächte mit 0 Grad überstehen sie auf jeden Fall. Ich hatte im letzten Jahr zwei Pflanzen im April nach draußen gesetzt und zwei gleiche auf der Fensterbank belassen. Die draußen waren nicht größer, aber irgendwie robuster und kräftiger. Richtigen Frost mit deutlichen Minusgraden hatten wir zum Glück nicht mehr.
    Viele Grüße, Uhle

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  4. Hallo Uhle,

    Tomaten sind wirklich robust. Bei mir kamen auch schon Wildsämlinge erstaunlich gesund und überraschend. Überwintert habe ich aber noch keine.
    Aus der Erfahrung der Robustheit, habe ich im letzten Jahr meine kleinen Tomatenpflänzchen auch schon sehr früh rausgestellt. Dort sind sie gut gewachsen. Nicht zuletzt wohl deswegen, weil bei uns immer ein Wind geht und die Pflänzchen dadurch immer etwas bewegt wurden. Das werde ich auch in diesem Jahr so machen. Nur Frost dürfen sie halt nicht bekommen.
    Noch sind meine Tomatenpflanzen zwischen „konnen gerade aus der Erde“ und 3 cm groß. Sie dürfen noch 2 bis 3 Wochen im Haus bleiben.

    Liebe Grüße, Sibylle von miteigenenhaenden.wordpress.com

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