Ein bisschen ist es wie an Weihnachten oder Geburtstagen beim Geschenkeauspacken. Ja, ich weiß, ich habe es selbst ausgesucht, ich weiß also, was im Päckchen ist bevor ich es auspacke. Und geschenkt bekomme ich es auch nicht. Dennoch! Vielleicht steckt auch in den kleinen Saatguttütchen einfach schon ein Teil der Freude, die beim Ernten der Früchte und Pflücken der Blumen entstehen wird.
Ich räume den Schreibtisch frei und versammele sämtliche Vorräte und einen Extrastapel mit den neu erworbenen Schätzen. Saatgut ist wahrlich ein Schatz. Einer, der zu wenig gewürdigt wird, steckt in ihm doch die Ernte des restlichen Jahres und in früheren Zeiten auch das Wohl und Wehe der gesamten Familie. Mit dem Kauf von samenfesten Sorten, möchte ich dazu beitragen, dass Saatgut frei von Markenrechten und Geschäftsinteressen bleibt. Nur mit samenfesten Sorten kann ich im nächsten Jahr aus der eigenen Ernte wieder neue Pflanzen ziehen oder auch dem Nachbarn von meinen Sorten weitergeben. Das ist mir wichtig, damit Vielfalt und regionale Arten erhalten bleiben. Außerdem möchte ich nicht – selbst nicht auf den kundenfreundlichsten! – Konzern angewiesen sein, ob er meine Lieblingssorten noch für wirtschaftlich sinnvoll erachtet oder ob es sie eines schönen Tages plötzlich nicht mehr gibt.
Auf dem Schreibtisch entstehen nun, fast schon wie im Garten, Bereiche aus Blumen, Tomaten und anderem Gemüse. Die ersten Tomaten werde ich bald aussäen. Da ich jedes Jahr eine kleine Anzahl (50 Stück) verkaufe, müssen die Pflanzen schon deutlich vor den Eisheiligen groß und kräftig sein. Ganz egal, wie genau die Erläuterungen zu den Pflanzen sind, ich stelle fest, dass die größten Pflanzen als erste verkauft sind. Selbst wenn die Pflanzen nach dem Kauf klein bleiben sollen, damit sie auf dem Balkon Platz finden. Für dieses Jahr sind die Sommerblumen der zweite Schwerpunkt. In den letzten Jahren sind die Sommerblumen regelmäßig zu kurz gekommen, weil sich alles um die Tomaten drehte. Nun wird es endlich wieder Töpfe, Kübel und Beete mit Ringelblumen und Zinnien und Cosmea geben. In den Saatguttüten steckt wirklich Freude drin: Die Freude auf einen blühenden Sommer!
Ich liebe es auch mein Saatgut anzuschauen und freu mich total dass es jetzt endlich wieder los geht. Meine Cosmee habe ich schon ausgesät, aber leider sind das nur sehr lange dünne Stängel die umfallen. Vielleicht war es zu zeitig. Mal schauen ob ich das noch was retten kann. Viel Erfolg bei der Anzucht. LG
LikeLike
Ich scharre auch schon mit den Hufen, aber für die Sommerblumen ist es wahrscheinlich einfach noch zu früh. Gerade Cosmea ist am Anfang ja so zart und auch etwas gakelig. Hoffentlich lassen sie sich noch retten! Ein paar erste Tomaten habe ich gesät, weil ich im Freundeskreis Pflanzen weitergebe, aber mit den Sommerblumen warte ich noch bis Anfang April. Ich bin auch jahrelang auf die Pflanzen-Angebote in den Supermärkten hereingefallen. Da hatte ich dann schon jetzt um diese Zeit verschiedene 10er-Packs und musste sehen, wie ich das alles noch 6 oder gar 8 Wochen auf der Fensterbank zwischenlagern kann.
LikeLike